7. Februar 2025 / Allgemein

150 Jahre Impressionismus oder die Erfindung der Moderne!

Kunststreifzüge mit Christian Heeck

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Kunststreifzüge mit Christian Heeck

150 Jahre Impressionismus oder die Erfindung der Moderne! 

Warendorf. Es ist wieder soweit! Am Dienstag, 11. Februar 2025 um 19:00 Uhr lädt die VHS Warendorf in Kooperation mit dem Kunstkreis Warendorf e.V. wieder zu Ihrem traditionellen Kunstvortrag mit Christian Heeck ins Dachtheater im Theater am Wall in Warendorf ein.

Unter dem Thema „Kunststreifzüge - 150 Jahre Impressionismus oder die Erfindung der Moderne!“ begibt sich der bekannte Kunstvermittler Christian Heeck auf eine kulturelle Entdeckungsreise der besonderen Art!

Am Anfang stand Protest! Protest gegen die rigiden Regeln der französischen Akademie, gegen bornierte Kunstauffassungen, gegen die offizielle Salonkultur. Am 15. April 1874 präsentierten über 30 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke im ehemaligen Atelier des Fotografen Nadar am noblen Boulevard des Capucines 35 unweit der Pariser Oper Garnier.

Diese Schau wurde zur Initialzündung einer der populärsten Stilrichtungen in der gesamten Kunstgeschichte: des Impressionismus. 165 Bilder, darunter Arbeiten von Monet, Renoir, Berthe Morisot, Degas, Cézanne, Pissarro und Sisley hingen wie im Salon dicht an dicht auf rotbraunen Wandbespannungen. Auch der Eintrittspreis von 1 Franc entsprach dem des Salons. Rund 130 Besucher fanden sich täglich bis zum Ende der Schau am 15. Mai ein. 

Anders als heute galten die Werke zu jener Zeit als sehr umstritten. Flüchtige Momente festzuhalten statt Nymphen und Helden so realistisch wie möglich wieder zu geben, in verwischten Linien und groben Pinselstrichen, damit trafen die Künstlerinne und Künstler weder den Geschmack des Publikums noch den der Akademie. Ihre neuen Darstellungsformen von Licht, Form und Thema bedeuteten eine schroffe Abkehr von dem an der École des Beaux-Arts gelehrten Stil.

Sie zeigten die flüchtigen Momente des Lebens durch innovative Techniken, die den Grundstein für die moderne Kunst legten, sie strebten danach, den Moment einzufangen, nicht als statisches Bild, sondern so, wie sie ihn mit ihren eigenen Augen sahen - in ständiger Bewegung und Veränderung.
Fürwahr - nur eine Impression, höhnte ein Kritiker abfällig über das Bild Impression, Sonnenaufgang von Claude Monet! Monet hat in dem Bild alle Konturen aufgelöst, die Farben als Flecken oder Striche unvermischt auf die Leinwand aufgetragen. Alles ist Licht, Farbe und Atmosphäre. So entzündete sich die Kritik vor allem an der Malweise. Dass allerdings die erste Impressionistenausstellung insgesamt als Provokation wahrgenommen wurde, Presse und Publikum sich in höhnischen Kommentaren über deren Exponate lustig machten, stimmt allerdings nicht ganz. Von den rund fünfzig Rezensionen zur ersten Impressionistenschau sind nur sieben negativ. Die meisten Kritiker begrüßten das Bemühen, dem übermächtigen Salon Alternativen entgegenzustellen und dem Publikum einen breiteren Überblick über die zeitgenössische Kunst zu vermitteln. So bemerkte der Rezensent Jules-Antoine Castagnary: «Hier ist Talent, sogar viel Talent. Welch schnelles Erfassen des Motivs, welch ergötzliche Malweise. Zugegeben, sie ist summarisch, aber wie richtig ist alles angedeutet».
Damit umschrieb dieser Kritiker ein entscheidendes Merkmal impressionistischer Malerei: das Skizzenhafte, «Unfertige», das die Traditionalisten ihrerseits monierten. Treffend charakterisierte er die Landschaftsmalerei der Impressionisten: «Sie sind Impressionisten in dem Sinn, dass sie nicht die Landschaft wiedergeben, sondern die von der Landschaft hervorgerufene Empfindung».

Die Idee, ihre Werke ohne Jury präsentieren und ohne Zwischenhändler frei verkaufen zu können fand allerdings einen defizitären Abschluss: es wurden nur gerade vier Werke verkauft. Die Organisationsgruppe löste sich auf, auch wenn bis 1886 noch sieben Gruppenausstellungen stattfanden.
Was bleibt aus einer Zeit, in der Künstler begannen, die Welt anders zu sehen? Sie lehrten uns, dass Schönheit nicht in der perfekten Nachahmung liegt, sondern in der authentischen und unmittelbaren Erfahrung. Dass es in der Kunst nicht um Perfektion, sondern um Wahrhaftigkeit geht - und nicht zuletzt, dass wir bei den künstlerischen Neuerungen unserer Zeit gerade auf das Unvertraute neugierig sein sollten…

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kunstkreis Warendorf e.V.

Der Kartenverkauf erfolgt in gewohnter Weise an der Abendkasse. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Der Eintritt beträgt € 8,00.

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