28. Oktober 2021 / Allgemein

Aus Protest lieber in den Knast

Bestseller-Autorin redet Tacheles

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Aus Protest lieber in den Knast

Bestseller-Autorin redet Tacheles

Warendorf. Drei, durch die Corona-Pandemie bedingte Absagen brauchte es, bis Nicole Staudinger am Dienstagabend endlich wieder die Bühne im Hotel Im Engel betreten durfte. Zu ihrem nunmehr dritten Auftritt in der Emsstadt wurde die Künstlerin von Reinhard Hesse von der Buchhandlung Ebbeke eingeladen. Für das überwiegend weibliche Publikum sollte es ein höchst vergnüglicher Abend werden, bei dem – in Staudingers berühmter „Schlagfertigkeitsqueen“- Manier – einmal mehr so richtig Tacheles geredet wurde. Vom männlichen Erklärbär-Syndrom über ihren neuen Zynismus bis hin zu lustigen Diätgeschichten waren die Themen zur Verzückung des Auditoriums weit gesteckt. Vorlesen allerdings wollte die Kölnerin an diesem Abend eher nicht, denn „das gibt es doch alles schon gedruckt.“ Dem Publikum war's recht, wusste die 39-jährige doch aus dem Stand mit zahlreichen Anekdoten und Weisheiten zu begeistern. Warum die  Schriftstellerin trotz zahlreicher Schicksalsschläge (Krebserkrankung, Scheidung, Corona-Pandemie, alleinerziehend), dennoch ihren Mut und ihre gute Laune nicht verloren hat, war schon faszinierend. Offenbar ist Glück nicht etwas, was einem zustößt, sondern für Staudinger eine Haltung. Zart besaitete Seelen  jedenfalls hätten jetzt wohl kaum ein Buch über mit dem Titel „Von jetzt auf Glück“ geschrieben. Erst recht nicht, wenn ihnen eher das Gegenteil widerfährt. Auch wenn die Autorin offenbar nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadert, übte sie dennoch deutlich Kritik am Umgang der Bundesregierung mit Künstlern und Soloselbstständigen, die von der Pandemie finanziell besonders betroffen sind. „Kinder sind ja keine Betriebskosten und zu essen brauchen  wir ja auch nichts. Ich jedenfalls sitze das aus,  zahlen nichts zurück und hoffe, dass die mich in den Knast stecken. Das ist dann wenigstens eine gute Pressemeldung“. Reinhard Hesse fand diese Idee jedoch nicht so gut: „Wäre schade, wenn wir Dich nicht mehr hier hätten“.

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