Bürgermeister sauer auf die Bahn

Bürgermeister sauer auf die Bahn

Bahn bremst Sicherheitsprojekt aus

Telgte/Warendorf. Die Bürgermeister entlang der Bahnstrecke Münster–Warendorf sind wütend: Die Deutsche Bahn hat die dringend erforderlichen Maßnahmen zur Schließung und Sicherung ungesicherter Bahnübergänge erneut auf unbestimmte Zeit verschoben. Statt wie angekündigt zeitnah mit den Baumaßnahmen zu beginnen, sollen diese nun erst in den Jahren 2031 und 2032 umgesetzt werden.

Besonders für Telgtes Bürgermeister Wolfgang Pieper ist das ein „herber Rückschlag“ für einen ohnehin schon langwierigen Prozess. „Seit Jahren kämpfen wir für mehr Sicherheit an der Strecke und eine bessere Taktung der Züge. Diese Entscheidung der Bahn wirft uns um viele Jahre zurück“, kritisiert Pieper.

Gemeinsam mit seinem Warendorfer Amtskollegen hat er deshalb einen scharf formulierten Protestbrief an den Vorstand der Deutschen Bahn, den Bundes- und Landesverkehrsminister sowie die örtlichen Bundestags- und Landtagsabgeordneten geschickt. Die Bürgermeister fordern darin, die notwendigen Maßnahmen nicht weiter auf die lange Bank zu schieben und schlagen vor, das Projekt mit zusätzlichen Infrastrukturmitteln des Bundes doch noch schneller umzusetzen.

„Es kann nicht sein, dass die Bahn über Jahre hinweg Maßnahmen ankündigt, um sie dann wieder zu verschieben. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger darf nicht dem Rotstift zum Opfer fallen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Wut der Kommunalpolitiker ist verständlich: Die Verzögerung betrifft nicht nur die Sicherheit auf der Strecke, sondern blockiert auch den geplanten Halbstundentakt im Regionalverkehr. Damit rücken wichtige Verbesserungen für Pendler und Reisende in weite Ferne.

Nun hoffen die Bürgermeister auf politischen Druck aus Berlin und Düsseldorf – und auf ein Umdenken bei der Bahn. Denn für sie ist klar: „So kann es nicht weitergehen.“