9. November 2022 / Allgemein

Die Besten ihrer Zunft

Bundeswettbewerb der Land- und Baumaschinentechniker

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Die Besten ihrer Zunft

Das Handwerk in Deutschland sucht händeringend Nachwuchs! Da macht die Land- und Baumaschinenbranche keine Ausnahme. Sowohl Land- als auch Baumaschinen werden in erster Linie über den Service verkauft, den die Hersteller anbieten können. Doch wer soll Wartung, Reparatur und Service durchführen, wenn nicht gut ausgebildete Mechatroniker? Aber es gibt sie noch, die Leistungsträger mit Vorbildfunktion! In Warendorf sind jetzt die zwölf besten Land- und Baumaschinenmechatroniker Deutschlands zusammengekommen, um sich im PLW, dem praktischen Leistungswettbewerb auf Bundesebene zu messen. In der DEULA Westfalen-Lippe, einem der modernsten Bildungszentren der grünen Branchen, haben sie sich in den Disziplinen Mechanik, Pneumatik, Hydraulik, Elektrik und Elektronik gemessen.

Aus ganz Deutschland waren die elf Kandidaten und eine Kandidatin nach Warendorf gekommen. Sie hatten sich schon in ihren jeweiligen Bundesländern als beste Gesellen und Gesellinnen ihres Jahrgangs hervorgetan, waren Prüfungsbeste ihrer Innungen und hatten dort im „Praktischen Leistungswettbewerb“ auf Landesebene Bestleistungen gezeigt. August Mussmann, Innungsobermeister der Innung Steinfurt-Warendorf, hatte schon Mitte Oktober den Landessieger NRW in Warendorf gekürt: 
Julian Voss aus Schmallenberg hatte als Geselle aus der Baumaschinenbranche seinen Kollegen aus ganz NRW gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Auch er war jetzt im Bundeswettbewerb wieder angetreten. Aber diesmal hatte Mussmann gemeinsam mit Richard Poppenborg, dem Leiter des Fachzentrums Land- und Baumaschinentechnik an der DEULA, und dessen Team, den Leistungsdruck noch etwas erhöht: „In jeweils 30 Minuten müssen die Kandidaten einen Hydraulikfehler an einem Schlepper beurteilen, einen Defekt an der Druckluftbremsanlage eines Zweiachsanhängers aufspüren, eine Leistungsmessung durchführen, ein Motorkleingerät auf Betriebssicherheit checken, einen Treckerreifen vermessen und den Fehler in der Datenkommunikation bei einem Düngerstreuer definieren“, so August Mussmann. „Außerdem hatten sie drei Stunden Zeit, ein elektro-hydraulisches System nach Schaltplan zu bauen. Dabei schaute ihnen permanent jeweils ein Prüfer über die Schulter“, ergänzt Richard Poppenborg. Die vielen Landmaschinen waren dabei für die Teilnehmer aus der Baumaschinenbranche interessanterweise eher ein mentales Hemmniss als ein praktisches. „Bei dem Düngerstreuer ging es ja um ein ISObus-Problem. Und diese Technik haben wir bei Baumaschinen ja auch“, meinte Tabea Studt, die einzige Frau im Teilnehmerfeld. „Aber es war trotzdem schon arg viel Landtechnik!“ Im Halbstundentakt also neue Aufgaben, neue Prüfer, neue Herausforderungen – warum tut man sich das an? „Weil´s Spaß macht“, erklärte Lorenz Bock aus Schleswig-Holstein. „Es ist im Grunde das, was wir jeden Tag machen, außer, dass statt nervöser Kunden ein Prüfer hinter uns steht. Dass wir mit einem Sieg hier auch das Ticket zu den Euroskills bekommen können, war mir gar nicht so bewusst!“ Aus Spaß am Wettbewerb haben sie also die Anreise auf sich genommen, haben sich eigens Urlaub genommen, haben trainiert und gelernt und sich dem Druck des Wettbewerbs ausgesetzt? Sicher auch, weil sich eine erfolgreiche Teilnahme auch sehr gut macht im persönlichen Lebenslauf. Voraussetzung ist aber bestimmt auch, dass sie während ihrer Ausbildung gefördert wurden, dass sie Ausbilder an ihrer Seite hatten, die sie für den Beruf begeistert haben und dass ihre Arbeitgeber sie unterstützen. „Die Teilnehmer an den Landes- und Bundeswettbewerben sind ja nicht nur Aushängeschilder der Branche, sondern auch die beste Werbung für ihre Ausbildungsbetriebe!“ erklärt Ulrich Beckschulte, Geschäftsführer beim Bundesverband LandBauTechnik. „Schon auf der bauma, der größten Baumaschinenmesse der Welt in München, haben wir erlebt, dass Azubis aus der Branche, die Spaß an ihrem Job haben, die besten Vorbilder für junge Menschen im Übergang Schule-Beruf sind.“

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