Ehrengarde Marienfeld triumphiert, Milte übernimmt die Wanderstandarte

Ehrengarde Marienfeld triumphiert, Milte übernimmt die Wanderstandarte

Nächstes Kreisehrengardentreffen im Familiendorf Milte

In ihrer straffen Marschformation, ganz dicht an dicht, erinnern sie ein wenig an die Römer in den Asterix Comics: die Männer der Ehrengarde des Heimatverein Marienfeld. Perfekt in Reih und Glied, die Uniformen nahtlos sitzend, die Augen konzentriert geradeaus – sie können anderen Garden ein Vorbild sein. In jenem Moment allerdings, als Hennes Bussmann, der Präsident des Schützenvereins Hinter den drei Brücken, sie am Sonntag zu Siegern des 68. Kreisehrengardentreffens erklärte, ähnelten sie doch mehr jenen Römern, durch die Asterix und Obelix wie ein Wirbelwind hindurch stürmen. Sie rissen die Arme in die Luft und auch das eine oder andere Pilum (lat.: Schwert, wie in jedem dieser Comics nachzulesen ist) flog dabei in die Luft. Nichtsdestotrotz sind sie, durch die Statuten dieses Wettbewerbs nicht diejenigen, die die Wanderstandarte mit nach Hause nehmen und damit das kommende Kreisehrengardentreffen ausrichten dürfen. Diese Ehre wurde der Ehrengarde des Bürgerschützenvereins Milte zuteil, die in der Gesamtwertung auf Platz Vier landeten, deren Jubel aber durch den Gewinn der 1954 vom Schützenverein „Hinter den drei Brücken“ gestifteten Wanderstandarte dem der Harsewinkeler Kollegen in nichts nachstand. Als sie auf der Bühne angekommen waren, tanzten sie so wild darauf herum, dass jedem Statiker hätte angst und bange werden können. Mit dieser Ehrung, bei der die Ehrengarde des Bürgerschützenvereins Sassenberg den zweiten und die Damengarde Einen-Müssingen den dritten Platz erreichten, ging für die angetretenen Garden aus dem Altkreis Warendorf, sowie die Musikkapellen, die für die nötige akustische Untermalung sorgten, ein langer, geselliger, und über 100 Meter sehr anstrengender Nachmittag zu Ende. Den Anfang nahm das Treffen, das es in dieser Art in Deutschland nur im Kreis Warendorf gibt, auf dem Sportgelände in Müssingen. Denn mit den letztjährigen Gewinnerinnen kam eine weitere Neuerung ins Spiel: Die Damengarde Einen-Müssingen zählt sowohl zur Schützengilde Ems-Einen als auch zur Schützenbruderschaft St. Georg Müssingen brachte dadurch die Wanderstandarte mit in beide Ortsteile, die gerne getrennt genannt werden und doch durch viele Gemeinsamkeiten verbunden sind. Am Sonntag durch dieses sehr gut von Helfenden aus beiden Ortsteilen organisierte Fest mit rund 1200 Schützenschwestern und -brüdern, dem sowohl Bürgermeister Peter Horstmann als auch Landrat Dr. Olaf Gericke ihre Aufwartung machten. In ihren Grußworten wiesen beide auf die Einzigartigkeit dieser Veranstaltung hin. Vom Sportgelände in Müssingen führte der Weg über die extra für diesen Anlass kurzzeitig gesperrte Landstraße, wo auch auf einem 100 Meter langen Teilstück zwischen den beiden Ortsteilen die Wertung stattfand. Bereits am Vortag hatte es einen Schießwettbewerb der Vereine gegeben, dessen Ergebnisse in die Gesamtwertung einflossen. Nach dem Marsch, der unter den strengen Augen der Wertungsrichter und -richterinnen aus allen Vereinen stattfand, hieß es auf dem auf dem Schützenplatz in Einen fröhlich feiern und mit Spannung auf die Ergebnisse warten. Die wurden beinahe pünktlich um kurz nach 18 Uhr verkündet und leiteten zum gemütlichen Ausklang des diesjährigen Kreisehrengardentreffens über.