8. Juli 2024 / Allgemein

Flucht, Vertreibung, Migration

Leistungskurs Deutsch des MGW besucht das Landesmuseum

Flucht,Vertreibung,Migration,Landesmuseum,Warendorf,Mariengymnasium,MGW,

Flucht, Vertreibung, Migration 

Kurz vor dem Zeugnistag besuchte ein Leistungskurs Deutsch des Mariengymnasiums das Westpreußische Landesmuseum. Dabei interessierte es den Kurs besonders, zu erfahren, welche Parallelen heutige Flüchtlingsgeschichten in den Biografien derjenigen finden, die ab 1945 ihre Zuflucht in der Stadt Warendorf gesucht haben.

Am Anfang stand die Auseinandersetzung mit den Begriffen Flucht, Vertreibung, Migration und Heimat. „Vertreibung geschieht unter Zwang“, eröffnete Schülerin Naima Steppler die Runde, „sie wird angeordnet. Eine Flucht dagegen kann vorsorglich ergriffen werden, zum Beispiel, um sich vor Naturkatastrophen in Sicherheit zu bringen“. Museumspädagogin Katharina Kaup, die eine kleine Tasche in den Stuhlkreis stellte, bat die Jugendlichen darüber nachzudenken, womit ihre Rucksäcke gefüllt wären, wenn eine Flucht unmittelbar bevorstünde. Welche Wäsche sollte mitgenommen werden, welche Wertgegenstände? Wäre es erlaubt, ein Messer mitzunehmen, um sich notfalls verteidigen zu können?

Der anschließende Rundgang führte durch die Dauerausstellung des Museums, die die vielfältigen Facetten der Migration aus und nach Westpreußen beleuchtete. Die Jugendlichen sahen Karten, die die Vertreibung der Prußen durch Ritter des Deutschen Orden und die Christianierung der prußischen Gebiete dokumentierten. Anschauliche Modelle zeigten den Schülerinnen und Schülern, wo und wie die baltischen Urvölker, die Prußen, gesiedelt hatten. „Die Debatte zur Migration ist aktuell, aber sie ist nicht neu!“, bemerkte Katharina Kaup. „Die Vertreibung und Unterwerfung der Prußen durch den Deutschen Orden im 13. Jahrhundert ist ein frühes Beispiel dafür.“

Ein anderer Raum des Museums erzählte die Geschichte der Kaschuben, die, von Pommern kommend, in der Region um Danzig und südlicher in Westpreußen siedelten und viele ihrer Traditionen beibehielten. Die Schüler des Mariengymnasiums wiederum erzählten, stehend und sitzend zwischen den Exponaten, was sie anhand des Kriegsromans „Unter der Drachenwand“, der NRW-Abiturlektüre, über Flucht, Vertreibung und Deportation im Zweiten Weltkrieg wussten.

Auch Warendorf nahm, ab 1945, vor allem aus Schlesien Flüchtende auf. Welche Auswirkungen der Verlust der Heimat auf diejenigen gehabt hat, die auf unterschiedliche Art und Weise von Flucht und Vertreibung betroffen worden sind, machte der ergreifende Tagebucheintrag einer jungen Frau aus Warendorf deutlich.

 

Von Gerold Paul

Meistgelesene Artikel

Volles Haus und beste Stimmung beim Fettmarkt-Mittwoch in der Emsstadt
Allgemein

Der Warendorfer Fettmarkt begeistert Besucher mit Trödel, Tier-Tipps und bester Laune

weiterlesen...
Traumstart für den 368. Warendorfer Fettmarkt
Allgemein

Strahlender Sonnenschein und beste Stimmung zur Eröffnung des Traditionsfestes

weiterlesen...
Tacho streikt bei 99.999 km - Wenzel Havelt fährt einfach weiter
Allgemein

Milter Rentner und Ehrenamtler erradelt Rekordstrecke quer durch den Nordkreis Warendorf

weiterlesen...

Neueste Artikel

Brandgeruch im Cockpit - Fluggäste zurück in Paris
Aus aller Welt

Eine Maschine der Air France ist auf dem Weg nach Südkorea. Doch das Flugzeug wird nach Bayern umgeleitet, als sich ein komischer Geruch bemerkbar macht.

weiterlesen...
Taifun «Fung-Wong» legt Teile der Philippinen lahm
Aus aller Welt

Nach dem verheerenden Taifun «Kalmaegi» trifft ein neuer Sturm die Philippinen. Wieder gibt es Überflutungen und Schäden - aber dank präventiver Evakuierungen bleibt noch Schlimmeres aus.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kastaniensonntag lockt Besucher in Ostbeverns “Neue Mitte“
Allgemein

Genuss, Gemeinschaft, Goldener Herbst – Bevergemeinde feiert

weiterlesen...
200 Menschen setzen Zeichen für Demokratie
Allgemein

Kundgebung auf dem Marktplatz bleibt hinter Erwartungen zurück

weiterlesen...