14. Oktober 2024 / Allgemein

Fuchsjagd ohne echten Fuchs, aber mit jeder Menge Begeisterung

Traditionsveranstaltung beim Reit- und Fahrverein Milte Sassenberg

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Fuchsjagd ohne echten Fuchs, aber mit jeder Menge Begeisterung

Traditionsveranstaltung beim Reit- und Fahrverein Milte Sassenberg 

Wochenlang hat das Team um Vereinsvorstand Kristina Schmiehusen diesen Tag vorbereitet: Die Strecke geplant, Hindernisse aufgebaut, für Verpflegung gesorgt, medizinische Betreuung und Absicherung von Reitern und Pferden sichergestellt sowie die Einladungen ausgesprochen: Die traditionelle Fuchsjagd beim Reiterverein Milte-Sassenberg sollte Spaß machen – und sicher ablaufen. Für die freiwilligen Helfer, angeführt von der amtierenden Fuchsmajorin Monika Vadder, eine Ehrensache.

„Erstaunlich, wie engagiert und begeistert unsere Vereinsmitglieder in die Speichen greifen, wenn es gilt, etwas für den Verein zu tun. Wir haben im Sommer unser traditionelles Sommerturnier erfolgreich gestemmt“, erklärt Kristina Schmiehusen aus dem Vorstand. „Und jetzt schon wieder eine Fuchsjagd. Aber egal ob jung oder alt – ich kann mich einfach immer darauf verlassen, dass es Freiwillige gibt, die mit anpacken und etwas Wunderschönes zaubern!“ 

Tatsächlich sollte es eine wunderschöne Veranstaltung bei bestem Herbstwetter werden. Schon beim morgendlichen Sammeln, dem sogenannten „Stelldichein“, versprühten Pferde und Reiter beste Laune und Vorfreude. Vom Pony bis zum Großpferd, vom erfahrenen Reiter bis zum Youngster – diese Fuchsjagd sollte für alle ein unvergessliches Erlebnis werden. Die amtierende Jugendfuchsmajorin Tabea Loddemann hatte zum Sektempfang geladen und der Hof Schmiehusen, der Sitz des Reitervereins, hallte wider vom Lachen der Reiter und dem Schnauben der Pferde. Als Christian Rath auf seinem Jagdhorn das Zeichen „Aufgang der Jagd“ gab, setzte sich schließlich ein Tross von 33 Reitern in Bewegung. Begleitet wurden die Reiter von einem Versorgungsfahrzeug mit Verpflegung für Ross und Reiter sowie mit Erste Hilfe Material für die Pferde, nur für den Fall. Der Malteser Hilfsdienst  (Ortsverein Ostbevern) war ebenfalls immer in der Nähe, um Reiter medizinisch erstversorgen zu können. Dazu kam ein voll besetzter Planwagen mit Schaulustigen und jenen, denen ein ganzer Tag im Sattel dann doch zu anstrengend war. Kaum hatte man die ersten Meter unter die Hufe genommen, gab es schon den ersten Stop auf dem Betriebsgelände der Familie Reckhorn, die das Feld gastfreundlich und stilvoll bewirtete. Aber dann ging es über landschaftlich schöne Wege über die Hessel Richtung Warendorf, wo der eigentliche Spaß begann:

Natürlich jagd man bei der Fuchsjagd schon lange keinen echten Fuchs mehr, sondern den jeweils amtierenden Fuchsmajor! Dieser zeichnet sich durch einen Fuchsschwanz aus, der an seiner Jacke befestigt ist. Auch eine Hundemeute fehlt bei diesen Veranstaltungen. Trotzdem erinnert noch vieles an die Zeit, in der Reiter und Hunde dem Wild hinterher ritten, über Stock und Stein, über Bäche, Gräben und Hecken. Deshalb hatte das Orga-Team des Reitervereins sich das Gelände des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei in Warendorf als Schauplatz ausgesucht. Die Sandwege durch das kieferbestandene Gelände bieten perfekten Boden für die Pferde. Für das sogenannte „springende Feld“ hatten die fleißigen Helfer Sprünge postiert, tiefhängende Äste entfernt und den Boden akribisch nach Löchern und Stolperfallen abgesucht. Sicherheit war bei dieser Veranstaltung oberstes Gebot. Das nichtspringende Feld stand den Springern im Tempo in nichts nach – auch hier wurde die Strecke meist im Galopp genommen, Pferde und Reiter genossen den Rausch der Geschwindigkeit. Weniger ambitioniert aber dennoch voller Spaß dabei war die „Slowmotiontour“, scherzhaft auch Trödeltruppe genannt, die den Ausritt nutzte, um die Anstrengungen der Springer und der Galopper zu kommentieren und dabei den einen oder anderen Scherz auf deren Kosten zu machen. „Besonders beeindruckt sind wir von den zahlreichen Reitmöglichkeiten und Wegen hier im DOKR, vor allem aber von den guten Bodenverhältnissen“ sagte ein Reiter des springenden Feldes. Für viele war es auch eine Ehre, den Austragungsort der jährlichen Bundeschampionate einmal selbst unter die Hufe nehmen zu können. 

Zur Mittagspause traf man sich dann am Wasserloch mitten auf dem DOKR-Gelände wieder. Markus Scharmann, der Leiter des Bundesstützpunkts Reiten des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), und seine Frau Janine begrüßten die Reiterinnen und Reiter auf das Herzlichste und luden sie auf ein kühles Getränk ein. Der Jugendvorstand des Reit- und Fahrvereins Milte-Sassenberg hatte für selbstgebackenen Kuchen und belegte Brötchen gesorgt, die Pferde konnten sich entspannen und die Reiter konnten sich über ihre jüngsten Abenteuer, Beinahestürze und um Nasenlänge gewonnene Privatrennen austauschen. All dieses „Reiterlatein“, das Gelächter der Gäste aus dem Planwagen und das Wiehern der Pferde waren Musik in den Ohren der Organisatoren: „Ich freue mich unglaublich, wie gut alles läuft und wieviel Spaß alle haben“, sagte Kristina Schmiehusen, die immer ein Auge auch auf die Verfassung der Pferde hatte. „Nichts ist passiert, Reiter und Pferde sind wohlauf, und das Wetter hält. Besser kann´s nicht sein!“ Die gute Vorbereitung zahlte sich aus. Nach einer Parforce-Tour für die Einen und einem gemütlichen Ausritt für die Anderen trafen Reiter und Planwagen um 15.00 Uhr wieder an der Vereinsanlage ein. Der erste Vorsitzende Herbert Freye begrüßte die Jagdgemeinschaft und stimmte sie auf das bevorstehende Fuchsschwanzgreifen ein. 

Der Jugendfuchsmajor wurde nicht ausgeritten und verbleibt ein weiteres Jahr bei Tabea Loddemann.

Begleitet von den Jagdsignalen des Jagdhornbläsers Christian Rath erfolgte das Ausreiten des neuen Fuchsmajors. Nach einer rasanten Verfolgungsjagd auf einer Wiese der Familie Schmiehusen sicherte sich Anna van den Troost den Fuchsschwanz und krönte sich somit als erste Reiterin aus dem „Lager der Galopper“ zur neuen Fuchsmajorin des Reit- und Fahrvereins Milte-Sassenberg.

Das wurde natürlich zünftig gefeiert. Nachdem die Pferde versorgt waren, kamen im herbstlich geschmückten Casino an der Vereinsanlage alle Reiterinnen und Reiter, alle Gäste und Zuschauer zusammen. Bei heißer Suppe und kühlen Getränken ließ man den gelungenen Tag bis zum späten Abend Revue passieren und versicherte sich zum Abschied: „Im nächsten Jahr gerne wieder!“

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