6. Juli 2022 / Allgemein

Innovation geht Hand in Hand

Durch Muskelsignale gesteuerte Oberarmprothese erleichtert Josef Schumachers Alltag Oberar

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Innovation geht Hand in Hand

Durch Muskelsignale gesteuerte Oberarmprothese erleichtert Josef Schumachers Alltag

Plötzlich fehlt ein Stück vom Arm. Was bisher selbstverständlich für Josef Schumacher aus Neubeckum war wie zum Beispiel Brot schneiden und Autofahren, wird in Frage gestellt.Hinzu kommt der seelische Schock. Das Gefühl, mit dem fehlenden Körperteil kein ganzer Mensch mehr zu sein. Mit ihm einen Teil seines Selbst und all das verloren zu haben, was das Leben bisher ausmachte.

Nun bekam Josef Schumacher im Orthopädie-Technik Zentrum Künzelt seine neue myoelektrische Armprothese angepasst. Das Orthopädie-Technik Zentrum Künzelt hat bereits viele Menschen bei einer Amputation begleitet. „Wir haben miterlebt, wie Kunden*innen die gewaltige Herausforderung gemeistert und neue Lebensinhalte für sich entdeckt haben. Der Mut dieser Menschen ringt uns Bewunderung ab und verpflichtet uns, Sie mit ebenso grosser Anstrengung zu unterstützen“, so Orthopädietechnikermeister Tobias Flechtker vom Orthopädie-Technik Zentrum Künzelt. 

Mit einer Geschwindigkeit von 300 Millimetern pro Sekunde greift der Hightech-Arm nach einem Gegenstand und entspricht damit dem höchsten Standard der Medizintechnik. Die Prothese sieht dem natürlichen Arm, dank ihrer hautähnlichen Silikonverkleidung, nicht nur sehr ähnlich sondern ermöglicht es ihrem Anwender, zu greifen, zu halten und aktiv zu sein. "Das Besondere an der myoelektrischen Armprothese ist, dass die Prothesenträger selbst entscheiden, ob sie die Bewegung schnell, langsam, kräftig oder sanft ausführen", erklärt Tobias Flechtker und ergänzt: "Möglich sind diese Bewegungen durch einen kleinen Akku, der sich im Schaft der Prothese versteckt." Wie funktioniert die myoelektrische Armprothese genau? Josef Schumacher steuert die myoelektrische Prothese mit den Muskeln des erbliebenen Armstumpfes. Durch das An- und Entspannen des Armstumpfes entstehen Muskelsignale. Ein Mikroprozessor im Schaft der Prothese misst die myoelektrischen Impulse über Hautelektroden und errechnet daraus ein elektrisches Steuersignal für die Aktoren der Prothese, die Arm und Hand bewegen.

Technisch immer besser

Die Hand- und Armprothesen werden heutzutage kontinuierlich weiterentwickelt. Leistungsstarke, leichte Akkus und neue Steuerungsmöglichkeiten in der Elektronik ermöglichen eine gute Feinmotorik und ein natürliches Aussehen der Prothesen. "In den vergangenen Jahren hat sich die Technik der myoelektrischen Prothesen rasant entwickelt", sagt Flechtker .“Damit können wir heute besser auf die Bedürfnisse von Menschen eingehen, die eine Extremität verloren haben,“

Patienten*innen, die eine myoelektrische Arm- oder Handprothese tragen, benötigen ein intensives Prothesentraining, denn der Hightech-Arm lässt sich nicht so einfach steuern. Ergotherapeuten unterstützen Josef Schumacher dabei, Bewegungsabläufe wie Essen mit Messer und Gabel neu zu lernen. „Ich werde wieder ein ganzer Mensch sein“, freut sich Schumacher. www.künzelt.de

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