2. Dezember 2019 / Allgemein

Klimaschutz geht auch im Kleingarten

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald pflanzt 200 Bäume

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Klimaschutz geht auch im Kleingarten

„Wir hatten die Idee, haben in die Kasse geguckt, gesehen das wir uns das leisten können“, erläuterte Franz Stockmann wie die „Aktion Vogelbeere für Artenvielfalt und Klimaschutz“ zustande gekommen ist. Der Vorsitzende des Kreisverbandes Warendorf in der 1947 gegründeten Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) freut sich, dass auch wichtige Sponsoren und Partner in kürzester Zeit gefunden werden konnten: Die Sparkasse Münsterland-Ost, der Kreis Warendorf sowie die Kommunen mit ihren Klimaschutz- und Umweltbeauftragten sind mit im Boot.

Dem ganzen liegt die einfache Frage zu Grunde: „Klimaschutz und biologische Vielfalt ...geht das auch im Kleingarten?“ – Franz Stockmann und sein Mitstreiter Wolfgang Schulze sind überzeugt, dass das geht, und die Sponsoren sind ebenfalls überzeugt. Ihre Idee: „Eine Vogelbeere passt in jeden Vorgarten.“ Mit diesem Motto sollten Gartenbesitzer dazu motiviert werden, eine Vogelbeere – auch Eberesche genannt – zu pflanzen. Insgesamt 200 Exemplare der Vogelbeere, maximal zwei je Grundstück, standen 2019 zum vergünstigten Preis von 5€ im Kreis Warendorf zur Verfügung. 15€ finanzieren die Sparkasse Münsterland-Ost, der Kreis Warendorf und die SDW. Die Aktion wurde u.a. auf dem westfälischen Hanse-Tag in Warendorf beworben und das Publikum zeigte großes Interesse, manche wollten das Bäumchen sogar sofort.

Doch erst jetzt ist die richtige Pflanzzeit. Die Bäume wurden an vier Bauhöfe als Depots ausgeliefert, wo sie abgeholt werden können. Allein 63 Exemplare wurden in Warendorf nachgefragt, nach Oelde gehen 31, nach Ennigerloh 26 junge Bäumchen. Interessenten fanden sich in allen Orten und so wird es in Zukunft überall im Kreis neue Ebereschen geben, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Der Kreis Warendorf ist historisch durch intensive Landwirtschaft einer der waldärmsten Kreise. Bäume aber bedeuten „Klimaschutz und biologische Vielfalt“, so der SDW. Die Eberesche ist ein Paradebeispiel dafür, denn rund 70 Insektenarten, davon allein 40 Schmetterlingsarten, können von und an der Eberesche leben. Sie ist robust, pflegeleicht und zugleich ein Hingucker.

Die Aufforstung auch kleiner Flächen, wie eben Klein- und Vorgärten, sei immens wichtig, so Franz Stockmann. 180.000 Hektar in Deutschland seien Freifläche, dies entspricht ca. 1,4 mal dem Kreis Warendorf. 100 Millionen Kubikmeter Schadholz gebe es durch verschiedene Einflüsse derzeit. Insofern sei nicht nur Aufforstung auch im kleinsten Bereich wichtig, sondern auch die langfristigen Aspekte von Bäumen, respektive Holz. Es sollte viel intensiver auch als Baumaterial genutzt werden. Bei seiner „Produktion“ speichert es enorme Mengen an Kohlendioxyd, das erst bei seiner Verbrennung – bei Baumaterial also erst nach vielen Jahren und Jahrzehnten – wieder klimaneutral freigesetzt wird. Wenn also aus Holz langlebige Produkte gefertigt werden, ist es sogar sinnvoll gesunde Bäume abzuholzen und den freien Raum wieder aufzuforsten.

Landrat Dr. Olaf Gericke versteht die Aktion als einen „Prototyp“. Ebenso wie Warendorfs Bürgermeister Axel Linke weiß er, dass es Freiflächen gibt, auf denen sich auch kleine Aufforstungen lohnen würden. Beide wollen die Bürger dabei ermutigen und mitnehmen. Aktiv und sogar mit geringen Mitteln zum Klimaschutz beitragen zu können sei besser als Verbote, so die Essenz der Vertreter aus der Verwaltung. Auch in Zukunft wollen beide die Aktion unterstützen und ihrerseits nach Flächen suchen, wo die Verwaltung kleinere Aufforstungen vornehmen kann.

Peter Scholz von der Sparkasse Münsterland-Ost fragte: „Was gibt es schöneres als in der Region für  die Region was zu machen?“ Mit dieser Aktion lasse sich in viele Gärten hinein ein klares Statement  setzen.

Foto: Dr. Matthias Quas (Waldbauernverband), Wolfgang Schulze (SDW), Landrat Dr. Olaf Gericke, Franz Stockmann (SDW), Axel Linke (Bürgermeister Stadt Warendorf) und Peter Scholz, (Sparkasse Münsterland-Ost) betonten die Bedeutung auch kleiner Aufforstungen

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