21. August 2022 / Allgemein

Marienbögen und rote Bungen locken tausende Besucher

Altstadt zum Heimatfest Mariä Himmelfahrt festlich geschmückt

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Marienbögen und rote Bungen locken tausende Besucher 

Altstadt zum Heimatfest Mariä Himmelfahrt festlich geschmückt

Warendorf. Die Emsstadt hatte sich fein gemacht, war in warmes Licht unzähliger roter Bungen getaucht. Straßenlaternen und Schaufensterbeleuchtungen waren  ausgeschaltet und tausende Menschen schoben sich langsam und gemächlich durch die Straßen, während Blaskapellen Marienlieder spielten. Zahlreichen Besucher aus Nah und Fern kamen am Samstagabend zum Heimatfest Mariä Himmelfahrt. Die Bogengemeinschaften hatten neun große Bögen zu Ehren der Gottesmutter  aufgebaut, die Jungfrau Maria in der Laurentiuskirche war eigens für das Fest in ihr schönstes Kleid gehüllt. Viele Geschäfte stellten Marienbilder in ihre Schaufenster. Das wohl beeindruckendste Gemälde zeigte an diesem Abend das Eiscafé In Mezzo. Der Ennigerloher Zeichner, Grafiker, Maler und Lyriker Albert Stuwe (1921-1988) hatte das Bild mit dem Titel „Maria Himmelfahrt über der Altstadt“ 1967 als Auftragsarbeit des Warendorfer Verlegers Carl Leopold erstellt. Stuwe zählt zu den bedeutensten Künstlern Norddeutschlands. „Diese Darstellung Mariens und ihrer begleitenden Engel zeigen nicht die Lieblichkeit vieler Mariendarstellungen, sondern sie drückt Schmerz, Trauer und Zweifel wie Fragen aus, erhoben über der festlich illuminierten Stadt“ ist in der Beschreibung zu lesen. „Die Familie Pisanelli hat sich sehr gefreut, dieses Bild ausstellen zu dürfen“, sagte der Warendorfer Arzt Klaus Schäffer, in dessen Besitz sich das Gemälde befindet.

Die Marienverehrung hat in Warendorf eine lange Tradition, in deren Verlauf über Wunder in Zusammenhang mit dem Gnadenbild Mariens berichtet worden ist. Zwei Tischler brachten demnach im 18. Jahrhundert die Idee der Bögen aus Wien in die Emsstadt. Einfache Holzständer wurden mit Girlanden geschmückt. Das Fest war zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht der Muttergottes gewidmet, sondern dem heiligen Laurentius.

Um die Bögen selbst ranken sich zahlreiche Mythen. Kontrovers diskutiert wurde zum Beispiel, wie das Marienbild auf dem Bogen an der Münsterstraße zu stehen habe. Maria ist dort auf der einen Seite als Jungfrau zu sehen, auf der anderen hat sie das Jesuskind auf den Armen. Die Blickrichtung der Muttergottes mit dem Kind soll entscheidend für einen guten Kindersegen sein. Und so möchten natürlich alle Anwohner, dass Maria zu ihrem Haus blickt.  Im Volksmund heißt der Bogen an der Freckenhorster Straße „Maria in der Badewanne“, während der Bogen an der Lüningerstraße lange Zeit nicht akzeptiert wurde, da auf ihm keine Marienstatue angebracht ist. Statt dessen symbolisiert er einen Teil der geheimen Johannes-Offenbarung: „Und ich sah ein Weib sonnenumkleidet.“

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