3. Juli 2024 / Aus aller Welt

Australier retten Buckelwal aus Netz - nun droht Geldstrafe

Wale zu retten kann gefährlich sein - und in Australien auch teuer. Vier jungen Leuten droht in Queensland eine Strafe, weil sie nicht auf ein Expertenteam gewartet haben.

Wale aus Netzen zu retten, kann in Australien teuer werden.

In Australien hat eine Gruppe junger Leute einen Buckelwal vor dem Ertrinken gerettet - und riskiert deshalb jetzt rechtliche Konsequenzen samt einer saftigen Geldstrafe. Der Wal hatte sich am Montag vor dem Marcoola Beach im tropischen Bundesstaat Queensland so sehr in einem Hainetz verfangen, dass er sich kaum noch bewegen konnte. 

Vier junge Australier, die am Strand Yoga machen wollten, entdeckten den gestressten Meeressäuger und riefen die Behörden zu Hilfe, wie die australische ABC unter Berufung auf das Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei (DAF) berichtete. Als nach einer Stunde aber noch keine Einsatzkräfte angekommen seien, schritt die Gruppe nach eigenen Angaben selbst zur Tat. 

Mit ihren Paddle-Boards sprangen die vier ins Wasser und versuchten anschließend, das Netz mit einem Messer durchzuschneiden. Der Wal sei vollständig in zwei Netzschichten verfangen gewesen, sagte einer der Retter, Brenton Owens. «Er war an der Oberfläche, aber er bewegte sich nicht.» 

Oberste Priorität sei es gewesen, Teile des Netzes zu entfernen, die ein Auge des Buckelwals bedeckt hätten und das Tier so etwas zu beruhigen. Schließlich gelang es der Gruppe, den Wal zu befreien, der umgehend davonschwamm. 

Strenge Gesetze in Queensland

Das Ministerium bestätigte, dass am frühen Morgen eine Meldung zu einem in Not geratenen Wal bei der zuständigen Hotline eingegangen sei. Der Wal sei aber bereits befreit gewesen, als das entsandte Expertenteam an dem Strand ankam. 

Nach der Gesetzgebung von Queensland drohen Personen, die im Meer nicht mindestens 100 Meter Entfernung zu einem Wal einhalten, bis zu 19.300 Australische Dollar (12.000 Euro) Strafe - es sei denn, es gab einen «vernünftigen Grund». Zudem muss zu Hainetzen ein Abstand von 20 Metern eingehalten werden. Die Höchststrafe beim Zuwiderhandeln beträgt hier umgerechnet rund 19.800 Euro.

Tonnenschwere Brustflosse

Ein DAF-Sprecher sagte, das Ministerium erwäge, nach dem jüngsten Vorfall eine Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen diese Gesetze einzuleiten. «Zu ihrer eigenen Sicherheit erinnern wir die Öffentlichkeit daran, sich in Netzen gefangenen Walen nicht zu nähern oder zu versuchen, sie zu befreien», betonte er.

«Buckelwale sind riesige Tiere, außergewöhnlich schwer, und in Not verhalten sie sich ziemlich unberechenbar», zitierte die ABC Naomi Gardiner, Dozentin für Meeresbiologie an der James Cook University. Allein die Brustflosse kann fünf Meter lang und bis zu einer Tonne schwer sein. Gestresste Wale könnten Menschen durch eine einzige Bewegung ihres Körpers bewusstlos schlagen oder sogar töten, warnte die Expertin.


Bildnachweis: © Jose Jacome/epa efe/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ein Generationenwechsel mit Weitblick beim HifiTREFF
Allgemein

Von Visionen geprägt, für die Zukunft gerüstet

weiterlesen...
Neue Baugrundstücke in Warendorf
Allgemein

Vergabe-Richtlinien für Baugebiete in Milte und Einen

weiterlesen...
Warendorf feiert fulminante PriPro
Allgemein

Karneval der Extraklasse in neuer Narhalla

weiterlesen...

Neueste Artikel

Schwimmsport-Elite trifft sich in Warendorf
Allgemein

53. CISM-Weltmeisterschaft im Schwimmen

weiterlesen...
Ein Lichtblick für Emil und seine Familie
Allgemein

Gemeinsam Großes bewirken

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Prozess im Erpressungsfall Schumacher startet
Aus aller Welt

Mit privaten Fotos und Videos soll ein Wuppertaler versucht haben, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher um 15 Millionen Euro zu erpressen. Nun beginnt der Prozess.

weiterlesen...
Genauere Wettervorhersagen dank KI
Aus aller Welt

Präzisere Wetterprognosen mit Künstlicher Intelligenz: Dass soll eine Anwendung der Google-Tochter DeepMind möglich machen. Ein deutscher Experte sieht KI als Ergänzung gängiger Methoden.

weiterlesen...