28. Juni 2023 / Aus aller Welt

Bericht: Mehrere Bundesländer planen kostenlose Drogentests

Ein neues Gesetz könnte bald Modellvorhaben in den Bundesländern erlauben, bei denen Menschen Drogen prüfen lassen können. Der Gesundheitsminister sagt, das werde die Zahl der Drogentoten reduzieren.

Drogen-Prüfungen in Verbindung mit Risikobewertung und gesundheitlicher Aufklärung werden laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Zahl der Drogentoten reduzieren.

Mehrere Bundesländer wollen einem Bericht zufolge Berlin folgen und kostenlose Drogen-Prüfungen einführen. Nach Pilotprojekten in der Bundeshauptstadt und auch Thüringen wollen zudem Hessen und Baden-Württemberg Angebote einführen, bei denen Konsumenten die Inhaltsstoffe ihrer gekauften Drogen auf Gesundheitsgefahren untersuchen lassen können («Drug-Checking»), wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Umfrage unter allen Bundesländern berichtete.

Hintergrund ist ein neues Gesetz, das solche Angebote bundesweit ermöglichen soll. Die Länder sollen Modellvorhaben erlauben können, «wenn mit der Analyse eine Risikobewertung und gesundheitliche Aufklärung verbunden ist». Dies werde die Zahl der Drogentoten reduzieren, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Gesetz wurde am vergangenen Freitag vom Bundestag beschlossen und geht noch abschließend in den Bundesrat.

Der genaue Startzeitpunkt für entsprechende Modelle sei derzeit allerdings noch offen, teilte eine Sprecherin der Landesregierung Baden-Württemberg dem RND mit. Ein Sprecher des hessischen Sozial- und Integrationsministers, Kai Klose (Grüne), sagte, die Änderung auf Bundesebene übernehme in weiten Teilen die Vorschläge der hessischen Bundesratsinitiative von 2020.

Gegen entsprechende Angebote haben sich dem Bericht zufolge die Landesregierungen von Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen entschieden. Die übrigen sieben Bundesländer - Bayern, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland - teilten dem RND mit, noch keine abgeschlossene Meinung oder konkretere Pläne zu dem Thema zu haben.


Bildnachweis: © Kay Nietfeld/dpa
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