29. Mai 2022 / Aus aller Welt

ESC-Sieger versteigern Trophäe zugunsten der Armee

Der klare Sieg der ukrainischen Band Kalush Orchestra beim ESC war ein Zeichen der Solidarität. Nun will die Band ihrer Heimat helfen - und versteigerte ihre Trophäe. Das brachte eine hohe Summe ein.

Die ukrainische Band Kalush Orchestra hat nach eigenen Angaben ihre ESC-Trophäe für 900.000 Euro versteigert.

Die ukrainischen Sieger des Eurovision Song Contest haben nach eigenen Angaben ihre Trophäe des Wettbewerbs zugunsten der Armee ihres Heimatlandes versteigert.

«Einen besonderen Dank an das Team Whitebit, das die Trophäe für 900.000 US-Dollar gekauft hat und jetzt rechtmäßiger Besitzer unserer Trophäe ist», teilte die Band Kalush Orchestra am Sonntagabend mit. Bei Whitebit handelt es sich um ein ukrainisches Unternehmen, das eine Kryptobörse betreibt, also eine Online-Handelsplattform, auf der sich Kryptowährungen kaufen, verkaufen und tauschen lassen. Am Abend war die Band auch bei der Wohltätigkeitsveranstaltung «Save Ukraine - #StopWar» am Brandenburger Tor in Berlin angekündigt.

Sieg als Signal der Solidarität

Kalush Orchestra hatte Mitte Mai mit dem Lied «Stefania» den 66. ESC in Turin gewonnen. Vor allem bei den Zuschauerwertungen aus ganz Europa lag die Band klar vorn. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wurde der so klare Sieg auch als Signal der Solidarität vom Publikum in Dutzenden Ländern verstanden. Russland war wegen des Krieges vom ESC ausgeschlossen worden.

Seit 2008 bekommen die siegreichen Künstler beim Eurovision Song Contest eine gläserne Mikrofon-Trophäe überreicht. Entworfen wurde dieser Pokal von dem schwedischen Designer Kjell Engman. Die Songwriter des Siegertitels bekommen eine kleine Kopie der Trophäe ausgehändigt. Die sogenannte Muttertrophäe bleibt bei den ESC-Veranstaltern, der Europäischen Rundfunkunion. Sie ist bei der EBU (European Broadcasting Union) meistens im Empfangsbereich von deren Hauptsitz in Genf ausgestellt.

Bei der Auktionsaktion der Band bis Sonntagabend ging es auch um das Markenzeichen ihres Frontmanns Oleh Psjuk - einen pinken Anglerhut. Um eine Chance auf ihn zu haben, sollten Interessierte mindestens fünf Euro spenden. Am Ende der Verlosung wurde den Angaben zufolge per Zufallsgenerator ermittelt, wer den Fischerhut, auch Bucket Hat genannt, erhält. Der gesamte Spendenerlös soll über eine Stiftung der ukrainischen Armee zugutekommen.


Bildnachweis: © Jens Büttner/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Rasender Autofahrer auf B 64 gestoppt
Allgemein

Extrem hohe Geschwindigkeitsüberschreitung führt zu drastischen Konsequenzen

weiterlesen...
Traditionelle Osterfeuer in Warendorf und Sassenberg
Allgemein

Gemeinschaftliches Zusammenkommen in gemütlicher Runde

weiterlesen...
„Einfach nur geil“
Allgemein

Rezeptfreies Konzert im Josephs-Hospital ein voller Erfolg

weiterlesen...

Neueste Artikel

Zugunglück mit zwei Toten: Ermittlungen vor dem Abschluss
Aus aller Welt

Vor fast einem Jahr kamen bei einem Zugunglück nahe Köln zwei Arbeiter ums Leben. Die Strecke war zum Unfallzeitpunkt noch nicht gesperrt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

weiterlesen...
Regulierung von Leih-E-Tretrollern - Was wo getan wird
Aus aller Welt

Gelsenkirchen verbannt E-Tretroller zum Ausleihen. Auch wenn der Streit darum noch weitergehen dürfte, stellt sich die Frage: Wie gehen andere deutsche Städte mit den E-Scootern um?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Zugunglück mit zwei Toten: Ermittlungen vor dem Abschluss
Aus aller Welt

Vor fast einem Jahr kamen bei einem Zugunglück nahe Köln zwei Arbeiter ums Leben. Die Strecke war zum Unfallzeitpunkt noch nicht gesperrt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

weiterlesen...
Regulierung von Leih-E-Tretrollern - Was wo getan wird
Aus aller Welt

Gelsenkirchen verbannt E-Tretroller zum Ausleihen. Auch wenn der Streit darum noch weitergehen dürfte, stellt sich die Frage: Wie gehen andere deutsche Städte mit den E-Scootern um?

weiterlesen...