3. April 2023 / Aus aller Welt

Gutachten zu Mitschnitt von Bushido und Ex-Manager liegt vor

Die Vorwürfe gegen den langjährigen Manager des Rappers Bushido beschäftigen das Gericht inzwischen seit mehr als zweieinhalb Jahren. Doch es werden wohl noch einige Verhandlungstage mehr.

Rapper Bushido im Gericht in Berlin (Archivbild).

Rund 14 Monate nach dem Auftauchen eines Tondokuments im Prozess gegen den Ex-Geschäftspartner von Rapper Bushido liegt dem Landgericht Berlin ein Gutachten zu dessen Authentizität vor. Der österreichische Sachverständige, der es erstellt hat, soll im Prozess vernommen werden und seine Untersuchung darlegen. Einen Termin dafür gibt es noch nicht, wie der Vorsitzende Richter Martin Mrosk am Montag sagte. Angefragt sei jedoch, ob der Gutachter Ende April nach Berlin kommen könne.

Bushidos Anwalt, Steffen Tzschoppe, sieht sich durch das vorläufige Gutachten bestätigt. Nach dem Fazit des Audio-Experten sei «der Datei mit vorsichtiger Skepsis zu begegnen», sagte Tzschoppe der Deutschen Presse-Agentur. Die Datei sei für ihn schon immer eine Fälschung gewesen, um seinen Mandanten zu diskreditieren. Der Verteidiger des angeklagten Ex-Managers, Hansgeorg Birkhoff, wies dies zurück. Aus Sicht der Verteidiger des Clanchefs und drei seiner Brüder widerlegt die rund zweistündige Tondatei die Darstellung von Bushido.

Bushido zweifelt an dem angeblichen Mitschnitt

Der 44-Jährige, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, ist Zeuge und Nebenkläger in dem Strafverfahren. Ein Großteil der Vorwürfe gegen den 47 Jahre alten Arafat A.-Ch. und dessen Brüder basiert auf den Aussagen des Rappers.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue vor. Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem Manager aufgelöst hatte. Der Musiker soll am 18. Januar 2018 eingesperrt, mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden sein. Hintergrund soll gewesen sein, dass der Clanchef nicht akzeptiert habe, dass der Musiker die Geschäftsbeziehung aufgelöst hatte.

Das umstrittene Tondokument war Anfang 2022 aufgetaucht. Es soll heimlich bei einem Treffen des Rappers und seines Ex-Managers an dem Tag angefertigt worden sein, den die Anklage als Tattag nennt. Bushido und sein Anwalt haben die Echtheit der Datei immer bezweifelt. Es gebe technisch und inhaltlich viele Auffälligkeiten, so Bushido in seiner mehrtägigen Befragung zu dem Mitschnitt. Nun bleibt abzuwarten, ob der Gutachter diese Auffassung teilt und eine Manipulation nachweisen kann.

Rapper Shindy sagt krank ab

Der Prozess gegen Arafat A.-Ch. und seine Brüder läuft seit August 2020 - und wird sich wohl noch bis in den Sommer hinziehen. Bislang sind Verhandlungstermine bis zum 4. Mai geplant. Richter Mrosk kündigte aber am inzwischen 94. Verhandlungstag an, dass es weitere Termine geben werde.

Einer der Gründe ist, dass Zeugen immer wieder kurzfristig nicht erscheinen. Dies war auch am Montag der Fall: So gab Rapper Shindy an, krank zu sein. Der Musiker, mit bürgerlichem Namen Michael Schindler, soll zu der heimlich aufgenommenen Audiodatei befragt werden. Gegen Shindy war ein Ordnungsgeld verhangen worden, weil er zu einem früheren Zeitpunkt im Prozess als Zeuge geschwiegen hatte. Der Prozess soll am 25. April fortgesetzt werden.


Bildnachweis: © Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa
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