21. September 2023 / Aus aller Welt

Kontroverse um neue Panda-Leihgaben in Thailand

Riesenpandas sind süß - und ein Instrument der Diplomatie. Thailands letztes Exemplar ist im April gestorben. Jetzt will die Regierung China um Nachschub bitten. Tierschützer wollen das verhindern.

Der Panda Chuang Chuang im August 2010 im Chiang Mai Zoo.

In Thailand ist eine Kontroverse um den möglichen Import von neuen Riesenpandas als Leihgabe aus China entbrannt. Ministerpräsident Srettha Thavisin hatte kürzlich angekündigt, bei einem geplanten Besuch in Peking im Oktober um einen neuen Panda als «Botschafter des guten Willens» bitten zu wollen. Tierschützer sind strikt dagegen. Sie argumentieren, dass Pandas meist sehr unter der Umsiedlung litten und in Zoos oft nicht artgerecht gehalten würden.

Derzeit gibt es in dem beliebten Urlaubsland kein Exemplar der niedlichen Tiere mehr, nachdem im April das Weibchen Lin Hui überraschend im Alter von 21 Jahren im Zoo von Chiang Mai gestorben war. Die Riesenpanda-Dame galt als Attraktion des Tierparks in der nördlichen Stadt und lockte in den vergangenen 20 Jahren Millionen Besucher. Das Männchen Chuang Chuang, das zusammen mit Lin Hui im Jahr 2003 nach Thailand gebracht wurde, war bereits 2019 gestorben. Die beiden hatten 2009 Nachwuchs gezeugt: Töchterchen Lin Bing wurde 2013 gemäß der Vereinbarung zwischen den Ländern nach China gebracht.

Pandas als Symbole der Freundschaft

Die Politikerin Kanchana Silpa-archa, eine Beraterin des thailändischen Umweltministeriums, schrieb in einer viel beachteten Mitteilung auf Facebook: «Es ist besser, sie in China leben zu lassen. Ich liebe Pandas, ich liebe alle Tiere (...). Aber wenn wir jemanden lieben, sollten wir dessen Glück über unser eigenes stellen.» In Chiang Mai gebe es nur begrenzten Raum für die Tiere. «In China gibt es einen Garten, in dem Pandas nach draußen gehen und herumlaufen können. Das haben wir nicht», betonte die Tierschützerin.

Pandas gelten als Symbole der Freundschaft zwischen China und den Ländern, an die sie ausgeliehen werden. Es gibt seit vielen Jahren eine «Panda-Diplomatie», wobei die Tiere aber immer nur geliehen bleiben - ebenso ihr Nachwuchs.

«Pandas sind keine Objekte, die man von Land zu Land verschicken kann», teilte Jason Baker, Vize-Präsident der Tierschutzorganisation Peta Asien, mit. «Es sind intelligente, soziale Tiere, die eine enge Bindung zu ihren Familien und Freunden aufbauen.» Es sei «herzzerreißend», dass Thailand darüber nachdenke, neue Pandas zu importieren, die dann in Gefangenschaft und «auf engstem Raum, ohne natürliche Ernährung und soziale Bereicherung» leben müssten.


Bildnachweis: © Pongmanat Tasiri/EPA/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Einzigartiger Bauernhofkindergarten Hummelwiese öffnet seine Pforten
Allgemein

Neues naturpädagogisches Konzept ab August 2024 zwischen Warendorf und Telgte

weiterlesen...
Aus traditionellen Adventsbasar wird Advents-Werkstatt
Allgemein

Neues Konzept für Advents-Werkstatt bei den Freckenhorster Werkstätten

weiterlesen...
Trio schlug und trat auf jungen Mann ein
Allgemein

Polizei Warendorf bittet um Ihre Mithilfe

weiterlesen...

Neueste Artikel

«Singende» Briefkästen stimmen Briten auf Weihnachten ein
Aus aller Welt

Bekannte Melodien wie «Jingle Bells» oder «We Wish You A Merry Christmas» ertönen aus den klassisch roten Briefkästen in einigen britischen Städten und versüßen den Menschen die Weihnachtszeit.

weiterlesen...
Die Glückszahlen für den 01. Dezember sind
Allgemein

Adventskalender Bürgerstiftung Warendorf

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

«Singende» Briefkästen stimmen Briten auf Weihnachten ein
Aus aller Welt

Bekannte Melodien wie «Jingle Bells» oder «We Wish You A Merry Christmas» ertönen aus den klassisch roten Briefkästen in einigen britischen Städten und versüßen den Menschen die Weihnachtszeit.

weiterlesen...
Mann bedroht Mitarbeiter in Jobcenter mit Spielzeugwaffe
Aus aller Welt

Ein Mann bedroht im Jobcenter von Lehrte Mitarbeiter, verletzt aber niemanden. Die Polizei nimmt ihn fest, Mittäter soll es nicht geben.

weiterlesen...