16. Februar 2022 / Aus aller Welt

Nach S-Bahn-Unfall müssen Ermittler Unfallstelle vermessen

Während Verletzte noch in Krankenhäusern behandelt werden, wird nach dem Zusammenstoß zweier S-Bahnen die Bergung der Züge vorbereitet. Doch die Spezialisten brauchen noch die Freigabe der Ermittler.

Nach dem Zusammenstoß zweier S-Bahnen südlich von München, bei dem ein Fahrgast starb und 18 Menschen verletzt wurden, gehen am Mittwoch zunächst die Ermittlungen der Polizei weiter.

«Da sind Spezialisten draußen, die noch einiges ausmessen müssen mit technischem Spezialgerät», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Münchens. «Deshalb ist es fraglich, ob schon mit der Bergung angefangen wird.»

Zumal für die Bergung der zertrümmerten Bahnen auf dem erhöht gelegenen Bahndamm unter anderem auch ein Spezialkran benötigt wird; mehrere Zugteile waren aus den Gleisen gesprungen. Auch muss zunächst die Statik des Bahndamms geprüft werden. Zur Vorbereitung der Bergung, aber auch für die Ermittlungsakten war der Unfallort nahe dem Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn mithilfe von Drohnen aus der Luft fotografiert worden.

Bahnstrecke bleibt gesperrt

Die beiden mit 95 Menschen besetzten Bahnen waren am Montagnachmittag im Berufsverkehr auf eingleisiger Strecke frontal zusammengestoßen. Als Ursache wird menschliches Versagen vermutet. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte gestern: «Nach gegenwärtigem Stand gibt es keine Hinweise darauf, keine Anzeichen dafür, dass es um technisches Versagen geht.» Im Moment möglicherweise eher im Vordergrund stehe, «dass einer der beiden Triebwagenführer, der Lokführer einen Fehler gemacht haben könnte».

Die beiden Lokführer waren am Dienstag noch nicht vernehmungsfähig. Dafür stellten die Ermittler die Fahrtenschreiber der beiden Triebwagen sicher und vernahmen Zeugen.

Die Unfallstrecke ist nach Angaben aus Bahnkreisen mit einer elektronischen Sicherung ausgestattet. Die Technik überwache den Zugverkehr und könne Züge im Notfall automatisch bremsen. Dieses System hat offenbar auch angeschlagen und mindestens einen Zug gebremst.

Die Bahnstrecke bleibt bis auf weiteres gesperrt, ebenso die Bundesstraße, die unterhalb der Unfallstelle vorbeiführt. Die Bahn richtete einen Ersatzverkehr mit Pendelbussen und Taxis ein.


Bildnachweis: © Matthias Balk/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

„Inklusion vor Ort“ bekommt eine zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle

weiterlesen...
Aus aller Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Allgemein

Live-Musik und Gaumenfreuden auf dem historischen Marktplatz

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienste in Singen im äußersten Süden Deutschlands. Ein Teil der Innenstadt wird evakuiert.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Sie versprachen eine attraktive Geldanlage über das Internet - und brachten Hunderte um ihr Erspartes. Wegen dieser Vorwürfe sind Mitglieder einer internationalen Betrüger-Bande nun verurteilt worden.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienste in Singen im äußersten Süden Deutschlands. Ein Teil der Innenstadt wird evakuiert.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Sie versprachen eine attraktive Geldanlage über das Internet - und brachten Hunderte um ihr Erspartes. Wegen dieser Vorwürfe sind Mitglieder einer internationalen Betrüger-Bande nun verurteilt worden.

weiterlesen...