3. Januar 2023 / Aus aller Welt

Nach tödlichen Skiunfällen Appell an Eigenverantwortung

Viele Wintersportler überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten. Nach den Corona-Jahren fehlt oft die nötige Fitness.

Wintersportler im Skigebiet Hintertuxer Gletscher.

Nach den jüngsten tödlichen Skiunfällen hat das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) an die Eigenverantwortung der Skifahrer appelliert. Es mangle oft an «Ski-Fitness», sagte ÖKAS-Präsident Peter Paal der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Viele Menschen seien nach den Corona-Jahren noch weniger geübt im Wintersport als vorher, so Paal. Wenn man sich dann auf die Piste begebe, drohe eine Fehleinschätzung der eigenen Möglichkeiten. «Es nützt der beste Formel-1-Bolide nichts, wenn der Pilot schlecht ist. Und bezogen auf das Skifahren muss man sagen: Die Piloten sind schlechter geworden», so der ÖKAS-Präsident am Dienstag.

Paal sprach sich zugleich gegen Pistensperren aufgrund der Unfälle aus. Die Abfahrten seien in diesem bisher schneearmen Winter durchaus gut präpariert. Wer nun Skifahren gehe, müsse auch sehr harte Kunstschnee-Pisten meistern können und entsprechend fahren. Abseits der Piste liege aufgrund der Witterung fast gar kein Schnee - entsprechend seien die Sturzräume eingeschränkt und es komm in Fällen, wo die Menschen etwa durch Selbstüberschätzung oder hohes Tempo über den Pistenrand hinaus gerieten, zu gefährlicheren Situationen.

Seit dem 1. November starben 13 Menschen in Österreichs Skigebieten, davon elf in Tirol. Unter ihnen waren auch zwei deutsche Jugendliche im Alter von 17 Jahren.

Pistenbetreiber müssten nur gegen jene Gefahren Vorkehrungen treffen, mit denen die Wintersportlerinnen und Wintersportler nicht rechnen könnten, sagte der Präsident des Österreichischen Alpenvereins und Jurist, Andreas Ermacora, gegenüber dem ORF Tirol. Viele der tödlichen Unfälle seien auf Eigenverschulden zurückzuführen. «Wenn man über den Pistenrand hinausfährt und gegen einen Baum prallt, ist das sehr tragisch, man kann es aber dem Pistenbetreiber nicht anlasten», sagte Ermacora.


Bildnachweis: © Jan Woitas/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Rasender Autofahrer auf B 64 gestoppt
Allgemein

Extrem hohe Geschwindigkeitsüberschreitung führt zu drastischen Konsequenzen

weiterlesen...
Traditionelle Osterfeuer in Warendorf und Sassenberg
Allgemein

Gemeinschaftliches Zusammenkommen in gemütlicher Runde

weiterlesen...
Herzrhythmusstörungen sicher und effektiv behandeln
Allgemein

Neue Behandlungsmethode für Vorhofflimmern im Warendorfer Josephs-Hospital

weiterlesen...

Neueste Artikel

Suche nach sechsjährigem Arian an Land und im Wasser
Aus aller Welt

Seit Montagabend wird der sechsjährige Arian vermisst. Viele Menschen suchen nach dem autistischen Kind - an Land und im Wasser. Die Einsatzkräfte geben die Hoffnung nicht auf.

weiterlesen...
Zahl der Schwangerschaftsabbrüche gestiegen
Aus aller Welt

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland steigt. Expertinnen sehen darin auch eine Ohnmacht in der Gesetzgebung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Suche nach sechsjährigem Arian an Land und im Wasser
Aus aller Welt

Seit Montagabend wird der sechsjährige Arian vermisst. Viele Menschen suchen nach dem autistischen Kind - an Land und im Wasser. Die Einsatzkräfte geben die Hoffnung nicht auf.

weiterlesen...
Zahl der Schwangerschaftsabbrüche gestiegen
Aus aller Welt

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland steigt. Expertinnen sehen darin auch eine Ohnmacht in der Gesetzgebung.

weiterlesen...