27. November 2022 / Aus aller Welt

Nasa-Mission «Artemis 1» auf Mond-Umlaufbahn und mit Rekord

Monatelang war der Start der Mondmission «Artemis 1» wegen Problemen verschoben worden, doch nach dem Start kann die Nasa nun auf Erfolg hoffen. Es gelangen zwei wichtige Meilensteine.

«Orion»-Kapsel der Nasa-Mondmission einen Entfernungsrekord aufgestellt.

Rund zehn Tage nach ihrem Start hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa zwei Erfolgsmeldungen zu ihrer unbemannten Mondmission «Artemis 1» verkündet.

Zum einen hat die «Orion»-Kapsel gestern einen Entfernungsrekord aufgestellt. Sie sei mehr als 249.000 Meilen (über 400.000 Kilometer) von der Erde entfernt, teilte die US-Raumfahrtbehörde auf Twitter mit. Das sei die bisher längste Distanz für ein für Menschen gemachtes Raumschiff. Den bisherigen Rekord hatte vor mehr als 50 Jahren die Mission «Apollo 13» mit 248.655 Meilen aufgestellt, hieß es in einer Mitteilung. 

Zum anderen hatte die Nasa bereits am Freitag gemeldet, dass die unbemannte Kapsel bei ihrem Testflug am Freitag wie geplant ihre Triebwerke angefeuert habe und so in die Mond-Umlaufbahn eingeschwenkt sei. Diese Umlaufbahn sei etwa 80 00 Kilometer von der Oberfläche des Mondes entfernt, weswegen «Orion» bereits für eine halbe Umrundung sechs Tage brauche. Die Kapsel werde in einer Richtung um den Mond fliegen die der entgegengesetzt ist, in der der Mond um die Erde fliege. Diese Umlaufbahn hat laut Nasa den Vorteil, dass sie sehr stabil ist und «Orion» auf ihr vergleichsweise wenig Treibstoff verbraucht.

Die «Artemis 1»-Mission war nach monatelangen Verschiebungen am 16. November (Ortszeit) zu einem ersten Teststart aufgebrochen. Mit der Rakete «Space Launch System» startete die «Orion»-Kapsel vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Vor wenigen Tagen hatte sie sich dem Mond bis auf etwa 130 Kilometer genähert - so nah soll sie dem Erdtrabanten während der gesamten Testmission nicht noch einmal kommen.

«Artemis 1» wird vom vom Europäischen Servicemodul (ESM) angetrieben, das auch Strom, Wasser und Luft liefert und das Raumschiff auf der richtigen Temperatur hält. Die unbemannte Kapsel soll noch rund zwei Wochen unterwegs sein, bevor sie nach rund zwei Millionen Flugkilometern am 11. Dezember wieder zurück auf der Erde erwartet wird. Die Antriebs- und Versorgungseinheit soll bei der Rückkehr vom Besatzungsmodul abgetrennt werden und in der Atmosphäre verglühen.

Nachfolge-Mission

Auf die aktuelle Mission soll 2024 «Artemis 2» mit Astronauten an Bord folgen. Frühestens 2025 soll ein weiterer Flug stattfinden, bei dem dann auch Menschen tatsächlich ihren Fuß auf den Mond setzen. Die bislang letzten Menschen waren 1972 mit der «Apollo 17»-Mission auf den Mond geflogen.

Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit ihren «Apollo»-Flügen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond - alles Männer. Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm «Artemis» sollen eigentlich schon in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person.


Picture credit: © -/Nasa/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Oh Schreck, oh Schreck, der Moritz ist weg!
Allgemein

Schluss, aus und vorbei - Der Moritz muss zurück!

weiterlesen...
„Sachlich falsch und rechtlich in höchstem Maße anfechtbar!“
Allgemein

Dokumentarfilm zu Windenergieanlagen erschüttert die Milter Bürger

weiterlesen...
Fast 800.000 Euro für Fahrradinfrastruktur
Allgemein

Förderung für Nahmobilität in Warendorf:

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mongolei: Millionen Herdentiere sterben im Extremwinter
Aus aller Welt

«Dzud» nennen die Mongolen die Schnee- und Eiskatastrophen, die das Land in den Wintermonaten immer wieder heimsuchen. In diesem Jahr trifft es die Tierherden besonders hart.

weiterlesen...
Aufsehen in China um Tötung eines Teenagers
Aus aller Welt

In einem verlassenen Gewächshaus taucht die Leiche eines Jungen auf. Schnell macht die Polizei Verdächtige aus. Doch viele Einzelheiten in dem Fall sind noch unklar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mongolei: Millionen Herdentiere sterben im Extremwinter
Aus aller Welt

«Dzud» nennen die Mongolen die Schnee- und Eiskatastrophen, die das Land in den Wintermonaten immer wieder heimsuchen. In diesem Jahr trifft es die Tierherden besonders hart.

weiterlesen...
Aufsehen in China um Tötung eines Teenagers
Aus aller Welt

In einem verlassenen Gewächshaus taucht die Leiche eines Jungen auf. Schnell macht die Polizei Verdächtige aus. Doch viele Einzelheiten in dem Fall sind noch unklar.

weiterlesen...