23. Februar 2024 / Aus aller Welt

Polizei: 60.000 Menschen in Schweden mit Gangs verbunden

Seit langem kämpft Schweden gegen Bandenkriminalität. Die Polizei glaubt, dass Zehntausende Menschen Kontakte zu Gangs pflegen. Die meisten von ihnen sind schwedische Staatsbürger.

Polizisten in Sandviken nordwestlich von Stockholm. Zehntausende Menschen in Schweden sind nach Schätzungen in Bandenkriminalität verwickelt.

In Schweden haben nach Schätzungen der Polizei mehr als 60.000 Menschen Verbindungen zu kriminellen Gangs. Rund 14.000 Menschen seien in kriminellen Netzwerken aktiv, schrieb die schwedische Polizei in einem veröffentlichten Lagebild. Weitere 48.000 seien anderweitig mit diesen Netzwerken verbunden, hätten etwa bereits unter Verdacht gestanden, an kriminellen Handlungen beteiligt gewesen zu sein.

Schweden ringt seit mehreren Jahren mit der Bandenkriminalität, die sich immer wieder in tödlichen Schüssen und vorsätzlich herbeigeführten Explosionen äußert. Dabei geht es im Wesentlichen um Markthoheiten im lukrativen Drogengeschäft. Unter den Tätern und Opfern sind immer wieder junge Männer und auch Minderjährige mit Migrationshintergrund.

Das Lagebild zur Gangkriminalität hat die Polizei im Auftrag der schwedischen Regierung erstellt. Sie identifizierte darin mehrere Rollen, die Mitglieder der Netzwerke übernehmen. Das Lagebild zeige, dass ältere Personen generell über jüngere das Sagen hätten, schrieb die Polizei. 95 Prozent der aktiven Kriminellen seien männlich, nur 5 Prozent weiblich - höher sei dagegen die Prozentzahl der Frauen, die mit den Netzwerken verbunden seien (19 Prozent). 88 Prozent der aktiven Kriminellen seien schwedische Staatsbürger, wobei 8 Prozent von ihnen außerdem einen ausländischen Pass hätten.

«Wir sehen, dass die kriminellen Netzwerke sehr umfassend sind, was das Bild bestätigt, dass es sich um ein weitverbreitetes und sehr ernsthaftes Gesellschaftsproblem handelt», erklärte die nationale Polizeichefin Petra Lundh. «Aber wir müssen daran glauben, dass es möglich ist, den Trend umzukehren.»


Bildnachweis: © Henrik Hansson/TT News Agency/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Fünf Jahre Planung sind nicht genug
Allgemein

Bauamt der Stadt Warendorf hat sich vermessen

weiterlesen...
Andalusien meets Warendorf – Spanisches Restaurant eröffnet heute
Allgemein

Das „Mesón El Patio“ füllt Lücke in der Gastronomie der Emsstadt

weiterlesen...
Die neuen Helden des Südens
Allgemein

Warendorfer Hellebardiere begeistern beim 177. Cannstatter Wasen-Umzug

weiterlesen...

Neueste Artikel

Nach Brand auf Tankschiff beginnen Ermittlungen
Aus aller Welt

Eine Katastrophe haben Einsatzkräfte beim Feuer auf einem Tankschiff vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns verhindert. Der Havarist liegt im Rostocker Hafen. Nun beginnt die Suche nach der Ursache.

weiterlesen...
Feuer auf Tankschiff - Großer Hilfseinsatz auf der Ostsee
Aus aller Welt

Ein massives Aufgebot an Schiffen und Einsatzkräften hat Schlimmeres verhindert. Der Maschinenraum des Tankschiffs «Annika» gerät vor Heiligendamm in Brand. Endgültig gelöscht werden soll in Rostock.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Nach Brand auf Tankschiff beginnen Ermittlungen
Aus aller Welt

Eine Katastrophe haben Einsatzkräfte beim Feuer auf einem Tankschiff vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns verhindert. Der Havarist liegt im Rostocker Hafen. Nun beginnt die Suche nach der Ursache.

weiterlesen...
Feuer auf Tankschiff - Großer Hilfseinsatz auf der Ostsee
Aus aller Welt

Ein massives Aufgebot an Schiffen und Einsatzkräften hat Schlimmeres verhindert. Der Maschinenraum des Tankschiffs «Annika» gerät vor Heiligendamm in Brand. Endgültig gelöscht werden soll in Rostock.

weiterlesen...