3. Juli 2022 / Aus aller Welt

Polizeichef tritt nach Schulmassaker als Stadtrat zurück

Die Aufklärung des Schulmassakers in Uvalde dauert weiter an. Die Polizei wurde wegen ihres zögerlichen Eingreifens stark kritisiert - und zieht nun Konsequenzen.

Eine Polizistin legt Blumen vor der Robb Elementary School in Texas nieder. Bei einem Schulmassaker hatte ein Schütze Ende Mai 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen.

Mehr als einen Monat nach dem Massaker an einer texanischen Grundschule mit 21 Todesopfern ist der Polizeichef des Schulbezirks Medienberichten zufolge als Stadtrat zurückgetreten.

«Ich glaube, dass dies die beste Entscheidung für Uvalde ist», zitierte die örtliche Zeitung «Uvalde Leader News» Pete A. am Freitag. Im Fokus müsse nun die Aufklärung stehen - ohne «Ablenkung». Der Sender ABC berichtete am Samstag, dass das Rücktrittsschreiben bei der Stadt eingegangen sei. Dem Sender lag der Brief eigenen Angaben nach vor. Zuvor war der A. in seiner Funktion als Polizeichef des Schulbezirks beurlaubt worden.

Ein 18 Jahre alter Schütze hatte Ende Mai an einer Grundschule in der Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Der Angreifer hatte in zwei miteinander verbundenen Klassenräumen mit einem Sturmgewehr auf die Kinder und Lehrerinnen geschossen. Erst rund 75 Minuten, nachdem der Schütze das Feuer eröffnet hatte, drangen Einsatzkräfte in den Raum vor und töteten den Täter. Die Polizei wurde wegen des zögerlichen Einschreitens heftig kritisiert.

Zuletzt hatte es lautstarke Kritik von Eltern der Opfer gegeben. Sie monieren, dass die Aufklärung nur zögerlich vorankomme und wichtige Fragen nicht beantwortet würden. Die Behörden hatten nach dem Massaker widersprüchliche Angaben zu den Vorfällen rund um den Polizeieinsatz gemacht und frühere Aussagen mehrfach korrigiert.


Bildnachweis: © Wu Xiaoling/XinHua/dpa
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