8. August 2022 / Aus aller Welt

Staatsanwaltschaft ermittelt in RBB-Affäre um Schlesinger

Erst trat Patricia Schlesinger als ARD-Vorsitzende zurück, dann folgte zeitversetzt der zweite Rückzug als RBB-Intendantin. Jetzt gibt es strafrechtliche Konsequenzen.

Patricia Schlesinger ist als Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) zurückgetreten.

In der Affäre um die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger führt die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren.

Ein Sprecher der Berliner Behörde bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, dass von Amts wegen ermittelt werde. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» berichtet.

Laut Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft gibt es einen Anfangsverdacht gegen Schlesinger, ihren Ehemann und früheren «Spiegel»-Journalisten Gerhard Spörl sowie den RBB-Verwaltungsratschef und Messe-Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf. Dieser laute auf Untreue und Vorteilsannahme.

Eine Anzeige der AfD hatte die Staatsanwaltschaft kürzlich nicht weiter verfolgt, nun wurde das Verfahren demnach in der vergangenen Woche wieder aufgenommen. Der Sprecher verwies darauf, dass es zwischenzeitlich neue Veröffentlichungen gegeben habe. Die Ermittlungen werden voraussichtlich mehrere Monate dauern.

Es läuft eine externe Untersuchung

Schlesinger, die am Sonntag zurückgetretene Chefin des ARD-Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), sieht sich seit Ende Juni durch Medienberichte - vor allem von «Business Insider» - zahlreichen Vorwürfen ausgesetzt, ebenso ihr Mann sowie Verwaltungsratschef Wolf, dessen Amt beim RBB derzeit ruht. Es läuft eine externe Untersuchung einer Anwaltskanzlei. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Es geht dabei um die Frage, ob die Senderchefin und der Sender-Chefkontrolleur Wolf miteinander einen zu laxen Umgang bei der möglichen Kollision von Interessen gepflegt haben könnten. Beide wiesen Vorwürfe zurück.

Die bislang ungeklärten Vorwürfe reichen von fragwürdigen Beraterverträgen zu einem inzwischen auf Eis gelegten RBB-Bauprojekt, einer großen Gehaltserhöhung für Schlesinger auf gut 300 000 Euro bis zu einem zusätzlichen Boni-System. Außerdem geht es um Essen mit «Multiplikatoren» auf RBB-Kosten in ihrer Privatwohnung und einen luxuriösen Dienstwagen mit Massagesitzen, für den es einen sehr hohen Rabatt gegeben haben soll. Schlesingers Ehemann bekam auch Aufträge von der landeseigenen Messe Berlin.


Bildnachweis: © Paul Zinken/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Volles Haus und beste Stimmung beim Fettmarkt-Mittwoch in der Emsstadt
Allgemein

Der Warendorfer Fettmarkt begeistert Besucher mit Trödel, Tier-Tipps und bester Laune

weiterlesen...
Traumstart für den 368. Warendorfer Fettmarkt
Allgemein

Strahlender Sonnenschein und beste Stimmung zur Eröffnung des Traditionsfestes

weiterlesen...
Tacho streikt bei 99.999 km - Wenzel Havelt fährt einfach weiter
Allgemein

Milter Rentner und Ehrenamtler erradelt Rekordstrecke quer durch den Nordkreis Warendorf

weiterlesen...

Neueste Artikel

Weniger Berlin-Touristen in den ersten neun Monaten
Aus aller Welt

Bisher kamen im Jahr 2025 weniger Touristen nach Berlin als in den Jahren zuvor. Vor allem aus dem Ausland schwächelt die Nachfrage.

weiterlesen...
Jecken-Comeback im «Sunnesching»
Aus aller Welt

Traumhafter Karnevalsauftakt: Unter tiefblauem Himmel haben Tausende kostümierte Jecken die neue Session eingeläutet. Ein Prominenter lässt sich allerdings partout nicht zum Mitschunkeln bewegen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Weniger Berlin-Touristen in den ersten neun Monaten
Aus aller Welt

Bisher kamen im Jahr 2025 weniger Touristen nach Berlin als in den Jahren zuvor. Vor allem aus dem Ausland schwächelt die Nachfrage.

weiterlesen...
Jecken-Comeback im «Sunnesching»
Aus aller Welt

Traumhafter Karnevalsauftakt: Unter tiefblauem Himmel haben Tausende kostümierte Jecken die neue Session eingeläutet. Ein Prominenter lässt sich allerdings partout nicht zum Mitschunkeln bewegen.

weiterlesen...