1. November 2024 / Aus aller Welt

Sprengstoff-Fund in Berlin - Polizei sucht Bahngleise ab

Polizisten stoppen an einem Berliner S-Bahnhof einen Mann - und stoßen auf hochexplosiven Sprengstoff. Dem Verdächtigen gelingt die Flucht. Ein weiterer Polizeieinsatz sorgt für neue Rätsel.

Polizeieinsatz am S-Bahnhof Neukölln.

Nach dem Sprengstoff-Fund in Berlin fahndet die Polizei weiter nach dem Mann, der das hochexplosive Material in einem Beutel transportierte. Zudem untersuchten Polizisten Bahngleise im Bereich Neukölln. Es gehe darum, mögliche Beweise zu sichern, sagte eine Polizeisprecherin. Weitere Angaben machte sie nicht. Die Zeitung «B.Z.» schrieb, es werde das Handy des Verdächtigen gesucht.

Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung suchen die Fahnder parallel nach einem zweiten Verdächtigen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dies zunächst nicht. Laut «Bild» und «Tagesspiegel» soll der zweite Mann am Mittwochnachmittag ebenfalls am S-Bahnhof Neukölln gewesen sein und den 30 bis 35 Jahre alten Verdächtigen begleitet haben. Nach dpa-Informationen sind der Polizei beide Männer namentlich bekannt im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten. 

 ‎«Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Gesuchte sowie potenzielle Mittäter zeitnah identifiziert und ausfindig gemacht werden», sagte der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro. Aus seiner Sicht liegt es aufgrund des sichergestellten Materials nahe, dass neben dem Verdächtigen weitere Menschen involviert seien. «Die Kollegen arbeiten auf Hochtouren, um diesen mysteriösen Fall aufzuklären», sagte Jendro der «Berliner Morgenpost».

Am Nachmittag sorgte der Polizeieinsatz im Bereich Neukölln zu einer Unterbrechung des S-Bahn-Verkehrs zwischen Treptower Park, Baumschulenweg und Hermannstraße, wie die Verkehrsinformationszentrale auf der Onlineplattform X mit. Nach etwa zwei Stunden hieß es, der Zugverkehr werde wieder aufgenommen.

Verdächtigem gelingt bei Kontrolle die Flucht 

Bundespolizisten hatten den gesuchten Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt, am Mittwochnachmittag an dem S-Bahnhof kontrollieren wollen. Dieser riss sich jedoch los und ließ die Tasche mit dem Sprengstoff zurück. 

Nach Medienberichten handelt es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft machte dazu weiterhin keine Angaben. 

Hintergründe bleiben unklar 

Der Sprengstoff wurde laut Polizei noch am Mittwochabend in einem nahegelegenen Park vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei gesprengt. 

Bislang ist laut Staatsanwaltschaft unklar, warum der gesuchte Mann mit dem Sprengstoff unterwegs war. Konkrete Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es demnach aber nicht. «Es gibt mehrere denkbare Szenarien», so der Sprecher der Behörde. Diese würden geprüft.


Bildnachweis: © Soeren Stache/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ein Generationenwechsel mit Weitblick beim HifiTREFF
Allgemein

Von Visionen geprägt, für die Zukunft gerüstet

weiterlesen...
Neue Baugrundstücke in Warendorf
Allgemein

Vergabe-Richtlinien für Baugebiete in Milte und Einen

weiterlesen...
Warendorf feiert fulminante PriPro
Allgemein

Karneval der Extraklasse in neuer Narhalla

weiterlesen...

Neueste Artikel

Freckenhorst präsentiert sich in neuem Glanz
Allgemein

Licht und Gestaltung: Projekte setzen neue Akzente im Ortskern

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Nach Explosion in Den Haag: Suche nach Vermissten dauert an
Aus aller Welt

Nach einer Explosion stürzt ein Mehrfamilienhaus in Den Haag teils ein und Feuer bricht aus. Fünf Tote werden geborgen. Am Tag danach dauern die Bergungsarbeiten an - und die Ermittlungen.

weiterlesen...
«Krankheit X» - Aufruf zu Panikvermeidung und Abstandsregeln
Aus aller Welt

Das Rätselraten um die «Krankheit X» im Kongo hält an. Noch immer sind die Ergebnisse der Laboruntersuchungen von Patienten nicht bekannt. Die Krankheitszahlen steigen.

weiterlesen...