19. Mai 2022 / Aus aller Welt

Extreme Unwetter befürchtet - Vorboten bereits in NRW

Extremes Unwetter mit Orkanböen, Starkregen, Hagel und Gewitter bahnt sich an. Am Freitag kann der Aufenthalt im Freien lebensgefährlich werden. Einen Vorgeschmack erlebte NRW schon am Donnerstag.

Die untergehende Sonne beleuchtet die aufziehenden Gewitterwolken über dem Leipziger Westen. Die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen sich in den kommenden beiden Tage...

Trotz umgestürzter Bäume und Beeinträchtigungen im Flug- und Bahnverkehr ist im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen das Unwetter zunächst etwas weniger heftig ausgefallen als vorhergesagt.

Die Gewitterfront erreichte NRW am Nachmittag über den Südwesten bei Aachen und zog dann über das Rheinland sowie das Münsterland und das Ruhrgebiet hinweg. Vielerorts verdunkelte sich schlagartig der Himmel. Es gab lokal heftig Regen, Donner und Blitze. Später zog die Gewitter-Front weiter über Südwestfalen Richtung Ostwestfalen-Lippe.

Bei einem Blitzeinschlag auf einem Frachtschiff in Duisburg wurde ein Mann schwer verletzt. Der Flughafen in Düsseldorf stellte aus Sicherheitsgründen am Nachmittag für rund 30 Minuten seinen Betrieb ein. Ein halbes Dutzend umgestürzter Bäume wurden am Niederrhein und im Münsterland gemeldet, Bahnstrecken waren blockiert. Zwischen Düsseldorf und Leverkusen stürzte ein Baum auf die Nord-Süd-Hauptstrecke. In Köln sorgten heftiger Regen, Orkanböen und Hagel für Dutzende Einsätze der Feuerwehr: Es gab vollgelaufene Keller, lose Dachziegel und Gerüste, abgebrochene Äste sowie umgestürzte Bäume auf Straßen und Bahngleisen.

Bahnverkehr zeitweise eingestellt

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, musste in den benachbarten Niederlanden der Bahnverkehr nach Deutschland wegen des Gewitters zeitweise eingestellt werden. Besonders betroffen war die Strecke von Köln nach Amsterdam. Es kam zu Verspätungen und Haltausfällen.

Wegen der Unwettergefahr hatte die Stadt Krefeld vorübergehend die in Leichtbauhallen im Forstwald untergebrachten Geflüchteten aus der Ukraine in eine Schule gebracht. In Ahaus im Münsterland wurde der Schlossgarten gesperrt, weil mehrere große Bäume umgestürzt waren, wie die Stadt mitteilte.

Der Düsseldorfer Wildpark und der Zoo Dortmund wurden wegen des angekündigten Unwetters am Nachmittag geschlossen. Die Tiere des Zoos seien vorsorglich in die Innengehege gebracht worden.

Deutschland steht «extremes Unwetter» bevor

Auch am Freitag steht weiten Teilen Deutschlands nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit großer Wahrscheinlichkeit «extremes Unwetter» mit Gewitter, Hagel und Sturm bevor. Nach Einschätzung eines Meteorologen dürfte vielerorts die höchste Warnstufe (Stufe 4) ausgerufen werden.

Wahrscheinlich bilden sich demnach auch sogenannte Superzellen - sich drehende Systeme mit starken Aufwinden, die sich völlig eigenständig und damit schwer vorhersehbar bewegen. Auch für Tornados und heftige Orkanböen mit Windstärke 12 gebe es «ideale Bedingungen». Hinzu kämen Hagel und teils extremer Starkregen. Dabei könnten innerhalb weniger Stunden bis zu 80 Liter Regen auf den Quadratmeter fallen. Hagelkörner könnten die Größe von Tischtennisbällen erreichen.

Von dem Unwetter ist am Freitag laut DWD vor allem ein gedachter Streifen von Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz bis nach Brandenburg und Vorpommern betroffen. Wo genau sich die Gewitter entladen, kann den Angaben zufolge allerdings erst wenige Stunden vorher sicher gesagt werden, bei Tornados liege die Vorhersage-Spanne sogar im Minutenbereich.

Warnung der Stufe 4 - Lebensgefahr

Bei einer amtlichen Warnung der Stufe 4 kann es laut Definition für Menschen lebensgefährlich werden. «Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Verhalten Sie sich sehr vorsichtig, und informieren Sie sich regelmäßig über die Entwicklung der Wettersituation», riet der DWD. Zudem solle man sich auf «außergewöhnliche Maßnahmen» vorbereiten und auf jeden Fall möglichen Anweisungen der Behörden folgen.

Zum Wochenende beruhigt sich das Wetter dann zunächst wieder. Im Norden bleibt es wechselhaft.


Bildnachweis: © Jan Woitas/dpa
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