12. März 2023 / Aus aller Welt

Umstrittene Klapperschlangenschau in Texas

Dieses Volks- und Schlachtfest wird seit längerem von Tierschützern kritisiert: Beim der jährlichen Klapperschlangenschau in Sweetwater in Texas werden die Schlangen gehäutet und gegessen.

Trinity McGee, die Gewinnerin des Miss Snake Charmer-Wettbewerbs 2023, häutet eine Klapperschlange beim 65. World's Largest Rattlesnake Roundup in den USA.

Es ist ein vielbesuchtes, aber auch umstrittenes Volksfest, bei dem viele Teilnehmer nicht mit heiler Haut davon kommen: Die jährliche Klapperschlangenschau in der Kleinstadt Sweetwater im US-Bundesstaat Texas. Am Wochenende kamen wieder Tausende Besucher, um die Giftschlangen zu sehen, zu bestaunen - und ihr Fleisch zu essen. Auf dem Festprogramm standen auch eine Misswahl sowie die Wettbewerbe um die schwerste und die längste Schlange. Tierschützer protestieren seit Jahren gegen das Event.

Fotos zeigten Trinity McGee, die Siegerin des Miss-Snake-Charmer-Wettbewerbs, wie sie einer ausgewachsenen Klapperschlange die Haut vom Leibe zog. An speziellen Vorrichtungen wurden Schlangen gemolken, um ihr Gift für die Forschung oder die Herstellung von Gegengiften zu gewinnen. Anderswo leckten sich Besucherinnen die Finger nach frittierter Klapperschlange, deren helles Fleisch entfernt dem von Geflügel vergleichbar ist.

Die nach Angaben der Veranstalter weltgrößte Klapperschlangenschau fand in diesem Jahr zum 65. Mal statt. Es wird von einer Kirmes begleitet. Jedes Jahr am zweiten Wochenende im März steige die Zahl der Menschen in dem rund 350 Kilometer westlich von Dallas gelegenen 11 000-Einwohner-Ort auf 40 000, heißt es auf der Internetseite.

Die Umweltorganisation Center for Biological Diversity bezeichnet Schlangenfestivals wie in Sweetwater als «grausam und antiquiert» und fordert deren Verbot. Sie hatte es nach eigenen Angaben voriges Jahr erreicht, dass ein anderes Festival - in Whigham im Bundesstaat Georgia - 2022 erstmals «wildtierfreundlich» gestaltet wurde.


Bildnachweis: © Ronald W. Erdrich/The Abilene Reporter-News/AP/dpa
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