29. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Vier Frauen in 24 Stunden in Spanien umgebracht

Spaniens Innenminister sagt «Macho-Terrorismus» nach extrem blutigen Stunden den Kampf an. Das Land nimmt häusliche Gewalt ernst: Allein 2021 starben 44 Frauen durch Angriffe ihrer Partner oder Ex-Partner.

Menschen protestieren in Madrid gegen häusliche Gewalt und die erneute Ermordung von Frauen.

Angesichts von vier Frauen, die binnen 24 Stunden in Spanien Opfer partnerschaftlicher Tötungsdelikte wurden, hat Innenminister Fernando Grande-Marlaska männliche Gewalt gegen Frauen als «Macho-Terrorismus» verurteilt.

Der Staat werde alles unternehmen, diese Verbrechen zu beenden, sagte Grande-Marlaska nach einer Krisensitzung in Madrid. Alle Polizeidienststellen des Landes seien aufgerufen worden, den Schutz von Frauen und Kindern zu verstärken.

In Spanien wird der Kampf gegen häusliche Gewalt sehr ernst genommen. Die Gerichte urteilen streng und die Medien berichten ausführlich. In Spanien gibt es auch Sonderstaatsanwaltschaften und spezielle Gerichte für diese Kriminalität.

Zehn Verbrechen im Dezember

Am Mittwoch hatte ein 52-Jähriger bei Toledo seine 32-jährige Frau umgebracht, die im neunten Monat von einem anderen Mann schwanger war, wie der staatliche TV-Sender RTVE unter Berufung auf die Polizei berichtete. Ebenfalls am Mittwoch erstach nach Polizeiangaben in Madrid ein Mann die 20-jährige Tochter seiner früheren Partnerin. In Bilbao wurde eine weitere Frau von ihrem Ex-Freund erstochen. Und in Benidorm stürzte eine 22-Jährige aus dem sechsten Stock in den Tod - ihr gleichaltriger Freund wurde festgenommen.

Damit sei die Zahl dieser Verbrechen im Dezember auf insgesamt zehn gestiegen, berichtete die Zeitung «La Vanguardia». In drei weiteren Fällen bestehe ein entsprechender Verdacht.

Im vergangenen Jahr starben nach offiziellen Angaben in dem Land mit 47 Millionen Einwohnern 44 Frauen durch gewalttätige Angriffe ihrer männlichen Partner oder Ex-Partner. In Deutschland wurden 2021 insgesamt 109 Frauen Opfer von Mord und Totschlag in Partnerschaften.


Bildnachweis: © Fernando Sánchez/EUROPA PRESS/dpa
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