1. Mai 2023 / Aus aller Welt

Hexen und Teufel feiern Walpurgisnacht im Harz

In der Nacht zum 1. Mai wird von verkleideten Hexen und Teufeln symbolisch der Winter ausgetrieben. Das wird im Harz ausgelassen gefeiert.

Die Parkplätze waren voll, der Andrang groß: Tausende Menschen haben sich gestern im Harz getroffen, um Walpurgis zu feiern. Allein in Thale zählte die Polizei in der Spitze rund 15.000 Menschen, viele von ihnen als Hexe und Teufel verkleidet, wie ein Sprecher der Polizei heute mitteilte.

Rund 8000 Menschen seien nach Schierke gekommen. Auch im niedersächsischen Teil des Harzes fanden zahlreiche Veranstaltungen teils bis tief in die Nacht statt. So zählte die Polizei in Hahnenklee etwa 8000, in Braunlage und Goslar jeweils 6000 Besucherinnen und Besucher.

Hexenfeuer, Umzüge und Theateraufführungen wurden unter anderem auch in St. Andreasberg, Bad Grund, Wernigerode und Rübeland veranstaltet. Auf dem Brocken, dem höchsten Harz-Berg, waren ebenfalls schaurige Gestalten zu finden, viele von ihnen bereiten ihre Kostüme wochenlang vor. Auch für den 1. Mai waren weitere Walpurgis-Veranstaltungen geplant.

Insgesamt sei sowohl der Sonntag als auch die Nacht zu Montag friedlich verlaufen, bilanzierte der Polizeisprecher. Hier und da habe es vereinzelt kleinere Einsätze gegeben, wie beim Parken beschädigte Autos. Bei der traditionellen Wanderung von Hahnenklee nach Clausthal gab es laut Polizei auf der B 241 Störungen des Verkehrs, die von einer Gruppe mit Betrunkenen ausgingen.

Warum wird gefeiert?

Die Walpurgisnacht ist eine der größten Touristen-Attraktionen des Harzes. Im Vorfeld waren in Sachsen-Anhalt rund 20.000 Menschen erwartet worden. In Braunlage in Niedersachsen sprach die Polizei von Tausenden Gästen. Sie versammelten sich unter sternenklarem Himmel.

Die Walpurgisnacht soll nach der heiligen Walburga benannt sein. Die 710 in England geborene Benediktinerin soll unter anderem Kranke geheilt haben und an einem 1. Mai heiliggesprochen worden sein.

Den literarischen Grundstein für die wilden Feste hat Johann Wolfgang von Goethe gelegt - nach einer Brockenbesteigung im Jahr 1777 hielt er im «Faust» das teuflische Treiben fest.

Nach altem Volksglauben treffen sich in der Nacht zum 1. Mai Hexen auf dem Brocken, auch Blocksberg genannt, um mit dem Teufel zu tanzen und zu feiern. Zudem wird mit viel Geschrei der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt.


Bildnachweis: © Matthias Bein/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

„Inklusion vor Ort“ bekommt eine zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle

weiterlesen...
Aus aller Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Allgemein

Live-Musik und Gaumenfreuden auf dem historischen Marktplatz

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Die Schäden durch den Brand sind groß. Feuerwehr und Polizei sind vor Ort. Für Angaben zur Brandursache sei es zu früh, sagt die Polizei.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Während der Corona-Zeit waren Forscherinnen und Forscher vor allem nach öffentlichen Auftritten oft mit Hasskommentaren bis zu Bedrohungen konfrontiert. Wie ist die Lage nach dem Ende der Pandemie?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Die Schäden durch den Brand sind groß. Feuerwehr und Polizei sind vor Ort. Für Angaben zur Brandursache sei es zu früh, sagt die Polizei.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Während der Corona-Zeit waren Forscherinnen und Forscher vor allem nach öffentlichen Auftritten oft mit Hasskommentaren bis zu Bedrohungen konfrontiert. Wie ist die Lage nach dem Ende der Pandemie?

weiterlesen...