24. März 2022 / Aus aller Welt

Welfen streiten um Märchenschloss - Prozess beginnt

Begegnen werden sie sich nicht, wenn der Familienstreit um das Schloss Marienburg vor Gericht geht: Ernst August Prinz von Hannover will die Schenkung an seinen Sohn rückgängig machen - wegen «groben Undanks».

Das Schloss Marienburg steht auf der Südseite des Marienbergs.

Zerstritten sind sie schon länger, jetzt streiten sie vor Gericht um das Schloss Marienburg bei Hannover: Im Konflikt zwischen Ernst August Prinz von Hannover und seinem Sohn um das Märchenschloss im Norden wird am Landgericht Hannover verhandelt - nach vier Monaten Aufschub.

Den ursprünglichen Verhandlungstermin im vergangenen November hatte das Gericht aufgehoben. Zuvor hatte der bisherige Prozessbevollmächtigte der beiden Kläger das Mandat kurzfristig niedergelegt. Kläger sind der 68 Jahre alte Welfenprinz und eine Firma aus Salzburg.

Die Anordnung des persönlichen Erscheinens von Vater und Sohn wurde - anders als beim ursprünglichen Termin - ebenfalls aufgehoben. Die zuständige Kammer halte eine persönliche Vernehmung «für nicht erforderlich», teilte das Landgericht mit.

Rückübereignung wird gefordert

Das Oberhaupt der Welfen, der Ehemann von Prinzessin Caroline von Monaco, verlangt die Rückübereignung der Marienburg, des Hausguts Calenberg in der Gemeinde Pattensen-Schulenburg und des Fürstenhauses Herrenhausen in Hannover. Nach Angaben des Landgerichts stützt Ernst August Prinz von Hannover seinen Anspruch unter anderem auf den Widerruf einer Schenkung infolge «groben Undanks», ungerechtfertigte Bereicherung und den Wegfall der Geschäftsgrundlage.

Ernst August Erbprinz von Hannover sagte, die Klage des Vaters sei «substanzlos und die darin enthaltenen Behauptungen sind falsch». Der Verhandlung sehe er gelassen entgegen.

2019 war die Familie in die Schlagzeilen geraten, weil Ernst August junior das marode Schloss für einen Euro an die öffentliche Hand verkaufen wollte – gegen den Willen des Vaters. Nach dem Einspruch des 68-Jährigen scheiterte der mit der niedersächsischen Landesregierung ausgehandelte Deal. Schloss und Inventar kamen in eine Stiftung. Der Erbprinz betonte: «Es gibt keinen Grund, sich um die Zukunft von Schloss Marienburg Sorgen zu machen.»


Bildnachweis: © Hauke-Christian Dittrich/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Volles Haus und beste Stimmung beim Fettmarkt-Mittwoch in der Emsstadt
Allgemein

Der Warendorfer Fettmarkt begeistert Besucher mit Trödel, Tier-Tipps und bester Laune

weiterlesen...
Traumstart für den 368. Warendorfer Fettmarkt
Allgemein

Strahlender Sonnenschein und beste Stimmung zur Eröffnung des Traditionsfestes

weiterlesen...
Tacho streikt bei 99.999 km - Wenzel Havelt fährt einfach weiter
Allgemein

Milter Rentner und Ehrenamtler erradelt Rekordstrecke quer durch den Nordkreis Warendorf

weiterlesen...

Neueste Artikel

Zeuge: «Ich fand das eigenartig» – Aussagen im Block-Prozess
Aus aller Welt

Die Block-Kinder wurden mutmaßlich von einer israelischen Sicherheitsfirma entführt. Angeblich sollte dieses Unternehmen eigentlich IT-Fragen klären. Doch Zeugen kam etwas eigenartig vor.

weiterlesen...
Frenzy und Almklausi rocken die 8. Warendorfer Karnevalsnacht
Allgemein

Bürgerausschuss Warendorfer Karneval gibt die Top-Acts bekannt

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Zeuge: «Ich fand das eigenartig» – Aussagen im Block-Prozess
Aus aller Welt

Die Block-Kinder wurden mutmaßlich von einer israelischen Sicherheitsfirma entführt. Angeblich sollte dieses Unternehmen eigentlich IT-Fragen klären. Doch Zeugen kam etwas eigenartig vor.

weiterlesen...
Weniger Berlin-Touristen in den ersten neun Monaten
Aus aller Welt

Bisher kamen im Jahr 2025 weniger Touristen nach Berlin als in den Jahren zuvor. Vor allem aus dem Ausland schwächelt die Nachfrage.

weiterlesen...