16. April 2022 / Allgemein

Schauspielerin Meltem Kaplan besucht Filmtheater Scala

„Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“

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Schauspielerin Meltem Kaplan besucht Filmtheater Scala

Warendorf. „Da haben wir gesessen“, sagte Meltem Kaptan, „und geheult, wie die Schlosshunde.“ Sehr gut kann sich die Schauspielerin noch an ihre Jugendzeit und den Besuch des Filmtheaters Scala erinnern. In Warendorf hatte sie sich damals den Film „Titanic“ angesehen. Am Donnerstagabend stellte die gebürtige Gütersloherin ihren Film „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ vor, der im Scala als Preview gezeigt wurde. Kaptan spielt darin die Deutsch-Türkin Rabiye Kurnaz. Deren Sohn Murat wurde willkürlich – Beweise gegen ihn gab und gibt es nicht - über fünf Jahre lang als Terrorverdächtiger im US Gefängnis Guantanamo auf Kuba gefangen gehalten und gefoltert. Meltem Kaptan wurde im Februar auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären für die beste Hauptrolle ausgezeichnet. Im Filmtheater Scala beantwortete Kaplan am späten Abend Fragen des Publikums und berichtete über die Vorbereitungen auf ihre Rolle als Rabiye Kurnaz.

„Als erstes habe ich mich auf ihre Stimme konzentriert“, sagte Kaptan, „später kam dann die Körpersprache dazu.“ Das ganze Temperament Rabiyes habe sie unter anderem während einer Spritztour durch Bremen kennengelernt. „Ich dachte ich müsste sterben. Ich kenne keinen, der so Auto fährt.“ Meltem Kaptan sagte, sie hätte sich gut vorstellen können, die Rolle auch sehr ernst zu spielen. „Für Rabiye war das Glas jedoch immer voll. Sie hat eine unglaubliche Kraft, ein Löwenherz und hat ganz viel Humor.“ Ohne diese universelle mütterliche Kraft, den Biss und Charme, hätte Rabiye Kurnaz es wohl nicht geschafft, den amerikanischen Präsidenten George W. Bush vor dem Supreme Court zu verklagen und den Prozess zu gewinnen. „Als ich das Drehbuch gelesen habe, habe ich zuerst nicht geglaubt, dass das Wirklichkeit ist.“

Johannes Austermann, Inhaber des Filmtheaters Scala, zeigte sich erfreut, dass die Kino-Vorpremiere in Warendorf gezeigt werden konnte. „Der Film zeigt, dass es sich lohnt, sich für Menschenrechte einzusetzen. Und das auch mit Blick auf die aktuelle Situation in der Ukraine“, sagte Austermann. In Nordrhein-Westfalen fanden nur vier Previews statt. Am Donnerstag besuchte Meltem Kaptan neben Warendorf auch ihre Geburtsstadt Gütersloh, in der der Film ebenfalls gezeigt wurde. Die Warendorfer Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International nutzte die Gelegenheit, auf die Menschenrechtsverletzungen in Guantanamo aufmerksam zu machen. „Filme wie 'Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush' helfen uns, unter anderem Guantanamo in die Öffentlichkeit zu bringen und dass dieses Lager endlich geschlossen wird“, sagte Konrad Schoppmann. Der Schauspielerin drückte er seinen Dank aus und überreichte ihr eine Amnesty International Kerze. 

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