14. Mai 2020 / Allgemein

Seelisch fit bleiben in Corona-Zeiten

Bekämpfung der Ängste und Einschränkungen

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Seelisch fit bleiben in Corona-Zeiten

Bekämpfung der Ängste und Einschränkungen

Die mit dem Corona-Virus verbundenen Ängste und Einschränkungen stellen für viele Menschen große Herausforderungen dar. Sowohl stabile Menschen, als auch psychisch beeinträchtigte Menschen erleben diese Zeit als noch nie dagewesene Krise und Bedrohung. Wer angesichts persönlicher psychischer Belastung Hilfe benötigt, für den hat der Sozialpsychiatrische Dienst im Kreises Warendorf ein paar Ratschläge formuliert.

„Der Umgang mit dieser Krisensituation stellt enorme Herausforderungen an die psychischen Kompensationsmöglichkeiten dar“, weiß Annette Riemer, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Kreis Warendorf. Hierbei spiele auch das Naturell des Menschen eine Rolle, ob jemand eher „rosa“ oder „grau“ sehen kann. Der „neutrale Blick“ werde zunehmend schwierig: „Persönliche Befindlichkeiten, individuelle Familiengeschichten, unterschiedlicher Umgang mit Stress und Ungewissheit führen zu unterschiedlichen Verarbeitungsmöglichkeiten. Nicht jeder kann gleich gut mit Planungsunsicherheit und täglich divergierenden Informationen umgehen“, berichtet die Annette Riemer.

Zusätzliche Verunsicherung wird durch die momentane Informationsflut zum Thema Corona hervorgerufen. Menschen neigen dazu, Informationen stets mit einer inneren Bewertung abzuspeichern. Viele Menschen suchen verstärkt telefonische Beratung, zum Teil weil sie mit dieser Informationsflut überfordert sind. Auch bringen es einige psychische Erkrankungen oft mit sich, dass die Fähigkeit, wichtige und unwichtige Informationen durch eine Filterfunktion zu unterscheiden, beeinträchtigt ist. Diese Menschen können nicht mehr differenzieren: „Welche Information hat für mich eine persönliche Bedeutung und welche nicht?“

„Hierzu zählen Psychosen, Erkrankungen des Gefühlslebens und Persönlichkeitsakzentuierungen. Menschen, die schon vor dieser Pandemie paranoide Züge zeigten oder Anhänger von Verschwörungstheorien waren, werden durch die jetzige Situation in ihrer Wahrnehmung negativ verstärkt. Wer schon vor der Coronakrise, pessimistische Zukunftserwartungen hatte und zu Depressionen und Panik neigte, wird durch das Abstandsgebot und die in Masken vermummte in seiner Wahrnehmung bestätigt“, hat die Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes festgestellt.

Der Sozialpsychiatrische Dienst im Kreis Warendorf hat sich die Frage gestellt, zu welchen Erkenntnissen man im Umgang mit psychisch Kranken und Neufällen kommt. „Wir möchten die Rolle eines stellvertretenden Hoffnungsträgers einnehmen. Die größten Ressourcen in dieser Zeit dürften Gelassenheit, Ruhe und Zuversicht sein“, macht Annette Riemer deutlich. Der Berater könne durch eine wertschätzende Haltung dazu beitragen, dass Menschen ein stabiles Selbstbild und positiveres Zukunftsbild verankern und einen Wegbegleiter durch die Krise erfahren. Der Sozialpsychiatrische Dienst hat deshalb einige Alltagstipps für die Corona-Zeit zusammengestellt und die Idee eines Corona-Tagebuch entwickelt. Dazu informiert gern der Sozialpsychiatrische Dienst im Kreis Warendorf telefonisch unter Tel. 02581-535378 (Ahlen), 02581-535372 (Beckum), 02581-535374 (Oelde) und 02581-535340 (Warendorf) sowie im Internet auf www.kreis-warendorf.de

Bildunterschrift: Um mit der Corona-Krise umgehen zu können, ist es hilfreich, das seelische Gleichgewicht nicht zu verlieren. Der Sozialpsychiatrische Dienst im Kreis Warendorf hat dazu ein paar Ratschläge formuliert. Das Bild zeigt (obere Reihe v.l. Nicole Görges-Flock, Ala Tipris und Andreas Paß, mittlere Reihe v.l. Helena Wermter, Anne Stöwer, Saskia Jabs sowie untere Reihe v.l. Babett Skupin, Kristina Biedermann und Annette Riemer). Foto: Kreis Warendorf

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