24. Oktober 2020 / Allgemein

Tempo bei den Neuansteckungen drosseln

Bundeswehr unterstützt Gesundheitsamt bei der Ermittlung von Kontaktpersonen

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Tempo bei den Neuansteckungen drosseln

Bundeswehr unterstützt Gesundheitsamt bei der Ermittlung von Kontaktpersonen

Das Wort ist lang und sperrig – doch seine Bedeutung ist in diesen Corona-Zeiten riesengroß: Kontaktpersonennachverfolgung – das ist für den Infektionsschutz derzeit das A und O. „Wenn jemand positiv getestet worden ist, möchten wir schnell erfahren, wer zu der Person engeren Kontakt hatte“, berichtet Dr. Tim Kornblum, Sachgebietsleiter Infektionsschutz im Gesundheitsamt des Kreises Warendorf. Im Klartext heißt das, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen viel telefonieren – und dabei mit Fingerspitzengefühl vorgehen. „Die Kontaktpersonennachverfolgung ist ein sehr großer Aufwand. Unser Gesundheitsamt haben wir für diese Aufgabe massiv verstärkt – unter anderem aus anderen Bereichen der Kreisverwaltung, aber auch mit neu eingestellten Kräften. Zusätzliche Verstärkung dafür haben wir jetzt von der Bundeswehr erhalten, die wir beantragen konnten, als wir die 50er-Schwelle bei der Inzidenz der Neuinfektionen überschritten haben. Diese Verstärkung
 kommt wie gerufen – darüber freuen wir uns sehr und bedanken uns bei der Bundeswehr“ sagte Petra Schreier, Leiterin des Corona-Krisenstabs beim Kreis.

Insgesamt 19 Soldatinnen und Soldaten sind jetzt beim Kreis im Einsatz – die meisten in der Kontaktpersonennachverfolgung. „Manche, die wir anrufen, reagieren schockiert. Andere wollen verhindern, dass sich Freunde für 14 Tage in Quarantäne begeben müssen. Doch es führt nun einmal kein Weg daran vorbei, dass nur die Absonderung andere davor schützt, sich anzustecken“, erläutert Dr. Kornblum, der mit seinem Team die vorübergehenden Helferinnen und Helfer in Uniform in ihre Aufgaben einwies. Einige Soldaten aus dem Sanitätsbereich übernehmen auch Testungen. Durch das Kreisverbindungskommando (KVK), das im Corona-Krisenstab des Kreises vertreten ist, gibt es einen kurzen Draht zwischen Verwaltung und Bundeswehr. Die Reservisten im KVK sind die Schnittstelle und vor Ort die Ansprechpartner für die Berufssoldaten.

Angesichts der weiterhin hohen Zahl von Neuinfektionen (s. gesonderter Bericht) zeigte sich die Krisenstabsleiterin des Kreises erfreut darüber, dass das Schulministerium jetzt Klarheit in Sachen „Maskenpflicht in Schulen“ nach den Herbstferien geschaffen hat: Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Beitrag zu mehr Infektionsschutz – auch wenn das nicht angenehm ist.“ Bekanntlich müssen ab der fünften Klasse aufwärts alle Schülerinnen und Schüler auch wieder im Unterricht und am Sitzplatz Mund-Nasen-Bedeckungen tragen. Zusammen mit Landrat Dr. Olaf Gericke weist Petra Schreier darauf hin, dass „wir das derzeit auch im Kreis Warendorf hohe Tempo bei den Ansteckungen dringend drosseln müssen. Das ist nur möglich, wenn wir Corona-Regeln einhalten: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske (AHA) plus L für regelmäßiges Lüften, das gerade in der kühleren Jahreszeit wichtig ist.“ Zur Eindämmung der rasant steigenden Infektionszahlen ist die Mithilfe jedes einzelnen Mitb
ürgers erforderlich, so die Krisenstabsleiterin, die appelliert, die sozialen Kontakte auf das absolut Notwendigste zu reduzieren.

Der Kreis prüft nach wie vor jede Möglichkeit, einzelne Kommunen aus den Beschränkungen, die es durch die hohe Kreis-Inzidenz gibt, heraus zu lassen. Derzeit ist die Lage aufgrund der weiter deutlich steigenden Fallzahlen aber so dramatisch, dass dies auch bei wohlwollender Prüfung nicht zu verantworten ist. Wir müssen vermeiden, dass es erneut zu einem Lockdown im Kreis Warendorf kommt“, betonte Landrat Dr. Olaf Gericke. 

Bild: Krisenstabsleiterin Petra Schreier (l.) ist dankbar dafür, dass die Bundeswehr das Kreisgesundheitsamt mit insgesamt 19 Soldaten unter anderem bei der Kontaktpersonennachverfolgung (Foto) unterstützt. Hauptmann Markus Mucha (2.v.l. stehend) vom Kreisverbindungskommando, das im Krisenstab vertreten ist, hat den Kontakt hergestellt. Mit im Bild Dr. Tim Kornblum und Jens Meininghaus vom Gesundheitsamt (stehend v.l.).

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