10. Mai 2023 / Allgemein

Vertreter der Pflege machen in Düsseldorf auf sich aufmerksam

Gespräch mit Vertretern aus der Pflege im Kreis Warendorf

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Vertreter der Pflege machen in Düsseldorf auf sich aufmerksam 

Gespräch mit Vertretern aus der Pflege im Kreis Warendorf 

Wie sieht die Situation in der Pflege im Kreis Warendorf aus? Darüber tauschten sich jetzt auf Einladung des heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier Susanne Welp (stellvertretende Pflegedienstleiterin Marienhospital Oelde), Heinrich Brechtgen (stellvertretender Pflegedienstdirektor Josephs-Hospital Warendorf) sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Krankenhäusern  und Andreas Winter, Akademieleiter und Geschäftsführer der Zentralen Akademie für Berufe im Gesundheitswesen  mit Sandra Postel, der Präsidentin der Pflegekammer NRW, aus.

„Mit der Pflegekammer haben wir den Pflegekräften eine Stimme gegeben – zum Beispiel bei der Krankenhausplanung in NRW“, sind Sandra Postel und  Daniel Hagemeier MdL überzeugt. „Die Kammer muss jetzt Fachweiterbildungen definieren, eine Berufsordnung erarbeiten und Expertise der Pflegekräfte in die Entscheidungsprozesse von Politik und Verwaltung einbringen“, nennt die Präsidentin der Pflegekammer die anstehenden Aufgaben.

Im Gespräch mit Sandra Postel schilderten die Krankenhaus-Mitarbeiter aber auch Herausforderungen, die den Pflegealltag prägen: „Es bleibt einfach nicht genug Zeit für jeden Patienten.“ Oft müsse ein Spagat bewältigt werden zwischen der Unterstützung eines Patienten, der Begleitung der ärztlichen Visite sowie der vorgeschriebenen Dokumentation: „Viele Arbeitsaufträge passieren zeitgleich.“ Das Pflegebudget sei zu gering, die Pflegepersonaluntergrenze oftmals nur schwer einzuhalten. Probleme auf den Stationen entstünden mitunter auch durch den Einsatz von Leiharbeitnehmern in der Konkurrenz zum festen Mitarbeiterstamm: „Personalvermittler zahlen häufig besser.“ 

„Viel zu lange dauere aktuell die Prüfung ausländischer Berufsqualifikationen,“ so Andreas Winter und Daniela Wefering, Integrationskraft aus dem Josephs Hospital. Mindestens vier Monate, häufig aber bis zu einem Jahr vergingen bis zur Anerkennung, dazu kämen die anschließende Fachsprache- und Abschlussprüfung. Auch sei der Schüler-Lehrer-Schlüssel, der bei 1 zu 25 liegt, innerhalb der Ausbildung zu groß. „Hier wäre ein Schlüssel von 1 zu 20 zielführender, um eine bessere Betreuung angehender Pflegekräfte in der Ausbildung sicherzustellen.“ 

Hier wurden ebenso Verbesserungen gefordert wie bei den Rahmenbedingungen im Stationsalltag. „Wir arbeiten gerne in unserem Beruf sind hoch motiviert“, schilderten stellvertretend für viele Mitarbeiter in beiden Krankenhäusern Katja Zummersch (Marienhospital Oelde) und Sabine Bäumker (Josephs Hospital Warendorf) den Arbeitsalltag auf den Stationen. Allerding komme es immer häufiger vor, dass die berufliche Tätigkeit in der Pflege auch als „Sprungbrett“ genutzt werde um dann z. B. ein Medizinstudium oder eine andere berufliche Tätigkeit aufnehmen zu können, so Susanne Welp und Heinrich Brechtken.  Ein weitere zentrale Frage für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei auch das Alter bei Renteneintritt – wie lange müssen wir in unserem Beruf arbeiten, so stellvertretend Matthias Poppe für die Mitarbeitervertretung des Marienhospitals. Viele jüngere Beschäftigte in beiden Krankenhäusern sehen eine berufliche Tätigkeit in der Pflege nicht unbedingt mehr über einen Zeitraum von 30 oder 40 Jahren.  

Das man schon Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Pflege unternommen habe, unterstrich Daniel Hagemeier und verwies beispielsweise auf die Übernahme des Schulgeldes für Auszubildende in Gesundheitsberufen seit 2021 und den Ausbau der Ausbildungskapazitäten: „2021 haben in NRW über 17.400 junge Menschen eine Ausbildung im Pflegebereich begonnen – so viele wie nie zuvor.“ „Zudem werbe man weitere Fachkräfte im Ausland an, fördere Wiedereinstiegsmodelle von ausgebildeten Pflegekräften und werde die Studienkapazitäten in den Pflege- und Gesundheitsberufen weiter erhöhen.“  

Ein weiterer Austausch in Düsseldorf ist schon geplant. Gesprächspartner wird dann Matthias Heidmeier als Staatssekretär aus dem Gesundheitsministerium sein.

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