27. April 2023 / Allgemein

Warendorfer Kaffee-Tradition wird fortgesetzt

Stefan Kurlovich röstet nach Rezepten der Familie Hülsmann

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Warendorfer Kaffee-Tradition wird fortgesetzt 

Stefan Kurlovich röstet nach Rezepten der Familie Hülsmann

So röstete die Familie  Hülsmann bis 1963 seinen eigenen Kaffee – gleich mehrere Sorten. Diese Familientradition ließen Geva und Rudolf Hülsmann zu Ostern wieder aufleben und nahmen sich dazu fachkundige Kooperationspartner. Stefan Kurlovich von der Kosterei übernimmt das Röstverfahren und Hans-Bernd Brockhoff hat als Designer nach der Originalvorlage das Etikett auf einen aktuellen und vor allem digitalen Stand gebracht.

Die Idee kam dabei nicht von langer Hand, sondern entstand einfach im Gespräch zwischen Geva Hülsmann und Kurlovich. „Nach der Schließung fiel uns auf, dass wir noch den ganzen alten Kram von der Röstung hatten. Ich dachte mir, ich bringe das einfach alles Stefan“, erinnert sich Rudolf Hülsmann. Darunter befanden sich nicht nur die alten Rezepte, sondern auch Rohkaffee aus den 60er Jahren. 

Dann ging es fix. Das Ehepaar Hülsmann ließ Stefan Kurlovich bei der Auswahl freie Hand. Der vertiefte sich zuerst in die alten Rezepte. „Hülsmann wusste schon, was er tut“, gibt der Röst-Neuling dabei neidlos zu. Ausschlaggebend für die Wahl des Rezeptes waren die Ursprungsländer der Kaffeebohnen. „Ich wollte möglichst wenig dazu kaufen und auf das zurückgreifen, was ich im Haus habe“, beschreibt Kurlovich. Nach einigen Versuchen entschieden sich Rudi Hülsmann und Stefan Kurlovich dann für die ehemalige Haushaltsmischung und kreierten so die neue Hausmarke. In einem bestimmten Verhältnis werden Bohnen aus Peru, Kolumbien, Guatemala und Brasilien gemischt. Geröstet wird dabei je nach Herkunftsland jedoch separat. „Die Bohnen haben unterschiedliche Größen. Um das beste Ergebnis zu erzielen, röste ich erst und mische anschließend“, erklärt der Inhaber der Kosterei sein Vorgehen.

Von wann das Rezept stammt, ist nicht ganz klar zu definieren. „Die Rezepte wurden im Laufe der Zeit immer wieder angepasst“, erinnert sich Rudolf Hülsmann. Das lag zum einen an der unterschiedlichen Qualität der Bohnen, wie auch an der Zusammensetzung. „Kaffee war zeitweise ein Luxusprodukt und bestand nicht zu 100 Prozent aus der klassischen Kaffeebohne“, so Hülsmann. Das erkennt man auch an den alten Verpackungen, die im Schaufenster der Confiserie stehen. Dort ist teilweise nur 20 Prozent eine klassische Kaffeebohne.

„Es war etwas Ehrwürdiges, diesen Kaffee nachzurösten. Du hast da so alte Rezepte und das schmeckt dann auch noch“, freut sich Kurlovich. Der Geschmack unterscheidet sich dabei deutlich von seinen eigenen Röstungen, insbesondere von der Intensität. „Es ist ein sehr milder, angenehmer Kaffee“, beschreibt der Röster.

Der neue alte Kaffee kommt sowohl bei den Warendorfern als auch bei den Touristen gut an. „Wir haben schon einiges verkauft“, erzählt Geva Hülsmann. Der Kaffee soll nun als festes Produkt wieder ins Portfolio aufgenommen werden. Er kann in ganzen Bohnen oder gemahlen sowohl bei Hülsmann als auch in der Kosterei erworben werden.

 

 

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