17. Juli 2022 / Allgemein

Warintharpa grüßet Ritter, Gaukler und Gesindel

9. Mittelalter Marktfest in Warendorf

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Warintharpa grüßet Ritter, Gaukler und Gesindel

Beutelschneider, Wegelagerer und Falschmünzer sollen, nach dem Recht der Stadt Warintharpa, an den Pranger gestellt oder in den Bentheimer Turm geworfen werden“ – So verkündete es der Oberste Bürger der Stadt – Bürgermeister Peter Horstmann – am Samstag auf dem 9. Mittelalter Marktfest, das einmal mehr dem Lohwall eine Zeitreise schenkt, zurück in jene Tage von D’Artagnan, Ivanhoe und Richard Löwenherz.

Man muss nicht unbedingt ein Fan des Mittelalters sein, um diese Veranstaltung zu besuchen. Denn es gibt – nach langer Pause, die den Akteuren und den Veranstaltern sehr schwer gefallen ist – viel zu sehen. Rund 25 Gruppen und 350 Aktive haben den Lohwall für das Mittelalterfestival mit ihren Heerlagern in eine Bühne für das Gestern verwandelt, das es so nie gegeben hat und trotzdem ehrliche und realistische Einblicke in die Vergangenheit bietet.

Nicht nur Blicke natürlich, denn auch für Speis’ und Trank ist gesorgt. Deftiges lockt an zahlreichen Stellen, an denen Holzkohlefeuer lodern und Spanferkel, Spießbraten, Lachs und Wild, gepaart mit den Aromen edler Gewürze, in Delikatessen verwandeln. Süßes und Flüssiges aus mehreren Jahrhunderten – vom Met bis zur Zuckerwatte – runden den Reigen der Gaumenfreuden ab.

Doch nicht überall wo Holzkohle lodert, entfacht sie die Wohlgerüche die einen das Wasser im Munde rinnen lassen. Mitunter stinkt es dort auch – gewollt! Denn die Schmiedefeuer brennen nicht nur zur Zier. Altes Handwerk findet sich rundum auf dem Markt, der sich über den oberen und unteren Lohwall erstreckt. Viele der Angebote sind auch für Kinder geeignet, vom Kerzenziehen bis zum Korbflechten. Gauklerpack sorgt für Unterhaltung und Musik, der Alchemikus – in Realitas übrigens vom Fach – lässt es knallen, zischen und rauchen. Am Axtwerfen und anderen Freizeitvergnügen von ehedem kann man sich – gerne gegen eine Spende – selbst versuchen. Die Leibkneterei bietet Massagen und irgendwo auf diesem Markt soll ein Zuber stehen, den leicht bekleidete Mägde und Burschen zum Bade nutzen. Und wer mag, kann sich auf diesem Markt sogar trauen lassen.

Die Heerlager geben Einblicke in einen teils realistisch dargestellten Alltag und – sonst könnte man ja auch einfach ein Buch lesen oder Filme gucken – die Akteure beantworten Fragen und erzählen bereitwillig von ihrem Hobby. Sei es schlicht ein mittelalterlich angehauchtes Leben, Bogenschießen, Ritterkämpfe oder mehr. Musik darf nicht fehlen, immer wieder klingen seltsam alte und vertraute neue (rockige) Töne über das Areal.

Wer den Markt besucht, unterstützt damit einen guten Zweck – sogar mehrere. Denn der Verein DuBiWa nutzt den Erlös dazu, soziale Projekte in Warendorf (incl. Eingemeindungen) anzustoßen oder zu unterstützen. Dies ist bisher sehr erfolgreich gewesen. Wer sich also, wie einige Passanten, an den Kassen an den (übrigens günstigen) Eintrittspreisen stößt, sollte bedenken, dass dieses Geld bei gutem Wetter und gutem Besuch, quasi nur den Umweg über den Markt nimmt, um später in Warendorf Gutes zu tun.

Am Sonntag ist das 9. Mittelalter Marktfest von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die Parkplätze rund um das Gelände sind kostenfrei. Daher macht es Sinn, bestehende Halteverbote zu beachten.

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