5. März 2023 / Allgemein

Weit über 100 Schützenfestbekloppte

Sassenberger Bürgerschützen Generalversammlung

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Weit über 100 Schützenfestbekloppte

Mit weit über 100 Teilnehmern war die Schützenhalle im Brook zur ersten Generalversammlung des Jahres gut gefüllt. Präsident Franz-Josef Ostlinning sprach von einem „ausverkauften Haus“, das sagen wolle: „Wir fiebern gemeinsam auf das Bürgerschützenfest 2023 hin“. Er lobte die gute Vorbereitung der Schützenhalle mit einem Schallschutz. Der war zwar für den Kabarettabend der Bullemänner am Freitag, 24. März, angebracht worden (Tickets bei der Bäckerei Arenhövel zum Preis von 25€ pro Person), erfüllte aber auch bei der Generalversammlung seinen Zweck, denn der Fanfarenzug Sassenberger Landsknechte kam mit seiner aktiven Rhythmusgruppe und sauberen Bläsersätzen so gut an, dass im Lauf des Abends gleich mehrere Zugaben fällig wurden.

Der Jahresrückblick von Bernhard Kunstleve machte mit seinen Erinnerungen an das eigene Fest sowie den Besuchen bei befreundeten Vereinen und seinen Ausblicken auf Veranstaltungen 2023 – darunter das Kreisehrengardentreffen in Füchtorf – spürbare Vorfreude auf das bevorstehende Schützenfestjahr. Etwas trockener, aber wie in jedem Jahr nicht uninteressant, der Bericht von Frank Hoppe über die Zahlen der Mitgliederentwicklung. Mit aktuell knapp unter 2120 Mitgliedern liegt der Bürgerschützenverein Sassenberg auf einem guten Level, das seit 2014 (Ausnahme: Pandemiejahr 2020) anhält und im Jubiläumsjahr mit 2170 seinen Höchststand erreichte. Insgesamt standen 54 Abgängen 81 Neuaufnahmen gegenüber und erstmalig wurde 2022 bei den Frauen die Marke 200 erreicht. Der Altersanteil der ab 56jährigen überwiegt knapp das „Mittelalter“ von 26 bis 55 Jahren. 

„Es gab schon Kassenberichte, die langweiliger waren“, eröffnete Michael Dunker sein Zahlenwerk „mit den berühmten Torten“. In Anbetracht der Größe des Vereins sprach er dabei jährlich über gewaltige Summen. Die werden wohl auch weiterhin in dieser Größenordnung verbleiben, nicht zuletzt weil staatliche Hilfen auch dem Bürgerschützenverein Sassenberg über die problematische Pandemiezeit halfen. Allerdings werden sie schon bald von dem bei der Versammlung neu in den Vorstand gewählten Fabian Lackamp vorgetragen werden. Der weiß mit seiner Qualifikation als Steuerberater sicherlich ebenso gut mit Zahlen umzugehen, wie Dunker, der mit der Erwähnung von „3 Euro Zinsen“, wieder einmal viele Lacher auf seiner Seite hatte. Die Entlastung des Vorstandes war reine Formsache.

Dunker trat im weiteren noch einmal ans Rednerpult, denn es galt die Neuregelung der seit Einführung des Euro 2002 nicht erhöhten Mitgliedsbeiträge schmackhaft zu machen. Um ein Gefühl für diesen langen Zeitraum zu geben, fragte er Richtung Ehrengarde: „Kennt ihr die D-Mark noch“ und gab gleich selbst eine Antwort: „Wahrscheinlich vom Kinderkarussell!“ Die Diskussionsgrundlage für eine Erhöhung von 15€ auf 20€ (Kinder von 5€ auf 7,50€, Jugendliche von 7,50€ auf 10€) war detailliert vorbereitet, doch am Ende wäre dies gar nicht nötig gewesen. Die Versammlung erkannte mühelos, dass die allgemeinen Preissteigerungen trotz guter Kassenlage eine Erhöhung fordern. Der Vorstand legte trotzdem großen Wert auf eine sachliche Meinungsfindung für alle 2120 Mitglieder, denn: „Hier in der Versammlung sitzen die über 100 Schützenfestbekloppten, aber draußen gibt es auch noch 1900 andere“, stellte Dunker fest. Daher wurde auch der Vorschlag, den Beitrag direkt noch höher anzusetzen, erst gar nicht diskutiert. Am Ende votierte die Versammlung für den Vorschlag des Vorstands.

Für diesen standen turnusmäßig Wahlen an. Bernhard Kunstleve und Sven Lackamp wurden wiedergewählt und wollen uneingeschränkt drei weitere Jahre Vorstandsarbeit leisten. Frank Hoppe wird nach seiner Wiederwahl die Mitgliederverwaltung noch ein Jahr begleiten und der ebenfalls wiedergewählte Präsident Franz-Josef Ostlinning wird, gemeinsam mit seinem Vize Helmut Vinke, im kommenden Jahr nach 28 Jahren den Abschied vom Amt nehmen. Vehement forderte Ostlinning mehrfach, dass der Vorstand neue Kräfte brauche und sich verjüngen müsse.

Das Schützenfest werde „wie wir es kennen, schätzen und lieben“, formulierte er einmal mehr. Zur Kosteneinsparung sei eine Verkleinerung des Zeltes um 100 Quadratmeter vorgesehen. Insgesamt werde es am Fest aber nur wenig Abstriche geben. Eine große Veränderung steht dennoch ins Haus: Statt der üblichen Verkündung von 200 Namen für die Schussliste auf der Versammlung vorm Fest, werden nur noch maximal 100 Schießende pro Jahr ausgelost, deren Namen bereits in der Festbroschüre veröffentlicht werden. So will man unnötige Verzögerungen am Schützenfestmontag vermeiden.

Traditionell wurden auf der Versammlung auch Mitglieder geehrt. Die Namen der vor 25 Jahren in den Verein eingetretenen Schützen lauten: Andre Arenhövel, Christoph Große Kunstleve, Ralf Krassort, Lothar Rottwinkel, Dirk Böckmann, Frank Hagedorn, Rainer Kuhlage, Bernd Scheffer, Jan Brechmann, Ralf Hartmann, Andreas Lakenbrink, Robert Schräder, Michael Brinck, Christian Hillebrand, Frank Langkamp, Werner Schräder, Michael Dälken, Andre Hoffmann, Sonja Langkamp, Thomas Schulze Zumloh, Markku Esterhues, Thorsten Hokamp, Patrick Meyer, Markus Tarner, Christoph Freßmann, Daniel Hülsmann, Thomas Niehues, Wilhelm Tecklenborg, Daniel Füchtenhans, Martin Hülsmann, Wolfgang Ostermann, Ulrich Westhues, Bernhard Gausepohl, Patrick Jüttner, Timo Palesch, Andreas Wittwer, Reinhard Gausepohl, Thomas Kattenbaum, Christoph Pelster, Stefan Zurborn, Peter Griestop, Florian Klaucke und Andreas Rolke.

Den Abschluss des Abends bildete die Vorführung der Filmaufnahmen vom Schützenfest 2022.

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