4. März 2024 / Allgemein

„Wir sind ein gutes Team!“

Sassenberger Jäger setzen auf gutes Miteinander

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„Wir sind ein gutes Team!“

Sassenberger Jäger setzen auf gutes Miteinander

Die Schützenhalle der Sassenberger Bürgerschützen war voll besetzt, als Hegeringleiter Bernhard Knollmeier die jährliche Versammlung des Hegerings eröffnete. Immer kurz vor dem Ende eines Jagdjahres treffen sich die Jägerinnen und Jäger der 11 genossenschaftlichen und 12 privaten Jagdreviere zu einer Bilanz des vergangenen Jahres und zum Ausblick auf das neue. Gemeinschaftlich durchgeführte Aktionen standen diesmal im Vordergrund der Veranstaltung.

„Die Stadt Sassenberg weiß sehr wohl, was Sie für die Menschen und die Natur leisten. Dafür danken wir Ihnen!“ sagte Bürgermeister Josef Uphoff in seinem Grußwort und meinte damit nicht nur die Hegeleistung der Jägerinnen und Jäger. Gemeinsam mit den Landwirten werde viel getan für den Schutz von Natur und Wildbestand in unserer Kulturlandschaft. Uphoff erwähnte Müllsammelaktionen, die Anlage von Blühstreifen, die Raubwildbejagung zum Schutz der Bodenbrüter und der Jungtiere, aber auch das soziale Engagement der Jäger, die immer wieder das Gespräch mit Menschen suchen, denen die Jagd eigentlich fremd ist. Hegeringleiter Bernhard Knollmeier erwähnte denn auch in seinem Rückblick den „Tag der Natur“ den der Hegering im Juli 2023 mit großem Erfolg durchgeführt hatte. Die große Resonanz unter den Sassenberger Bürgern, die mit Kind und Kegel zum Campingplatz Münsterland gekommen waren, um spielerisch und unterhaltsam etwas über Jagd und Jäger zu erfahren, hatte den Hegering selbst überrascht. Deshalb will man die Aktion in diesem Jahr wiederholen. In deren Rahmen soll auch wieder ein Abendansitz stattfinden, bei dem Kinder mit Jägern in deren Revieren Rehe, Hasen, Fasanen und andere Wildtiere beobachten und Jägern Löcher in den Bauch fragen können.

Die von vielen Revieren durchgeführten Revierreinigungs- und Müllsammelaktionen werden in diesem Jahr gemeinsam durchgeführt: Am 23. März sollen in allen angeschlossenen Revieren gleichzeitig Jäger und ihre Familien ausrücken, um all den Unrat einzusammeln, den weniger umweltbewusste Menschen achtlos in die Landschaft werfen. Von McDonalds-Verpackungen bis zu Kühlschränken und Autoreifen reicht hier die Bandbreite der „Fundsachen“, die zentral auf dem Gebrasa-Gelände abgegeben werden können. Die Stadt Sassenberg unterstützt die Aktion mit einem großen Container, in den der Müll noch am gleichen Tag entsorgt werden kann. Die Abfallwirtschaftsgemeinschaft AWG stellt Greifer, Handschuhe, Warnwesten und Müllsäcke zur Verfügung und nimmt kostenlos den gesammelten Müllberg entgegen. Und der Hegering lädt nachmittags alle fleißigen Helfer im Gebrasa-Innenhof zu Würstchen und Getränken ein. Gemeinschaft soll auch hier großgeschrieben werden.

Dr. Jürgen Jakoby aus dem Vorstand des Hegerings berichtete aus seinen Erfahrungen bei der Rehkitzrettung mit Drohnen. Seit inzwischen zwei Jahren unterstützt er Norbert Meinersmann und seine Familie aus Sassenberg in der Hochsaison der Wiesenmahd im Mai. Sie unterstützen dabei die Landwirte, die gemeinsam mit den Jägern auch die verschiedensten Methoden nutzen, um vor der Mahd das Wild aus den Wiesen zu vergrämen. An rund vierzig Einsatztagen überflogen Meinersmann und seine ehrenamtlichen Helfer über 1300 Hektar Wiese auf der Suche nach Rehkitzen, aber auch Fasanengelegen, Igeln und Junghasen, um sie vor dem Mähtod zu schützen. 150 Kitze hatte man im vergangenen Jahr so vor einem grausamen Tod bewahrt. Auch hier sei Zusammenarbeit oberstes Gebot, hieß es aus Reihen der anwesenden Jäger. 

Auch gemeinschaftliche Jagdaktionen, die insbesondere das Niederwild schützen sollen, sind wieder geplant. Was paradox klingt, ist es aber nicht: Der gemeinschaftliche Ansitz auf Raubwild und Krähen senkt die Bedrohung für Rehkitze, Fasanen, Rebhühner und Kiebitze. Denn Füchse, Marder, Waschbären und Rabenvögel machen sich nur zu gerne über Vogeleier und Jungtiere her. Hier wollen die Jäger an revierübergreifenden Jagden regulierend eingreifen.

Und so zog Bernhard Knollmeier, der Vorsitzende des Hegerings, am Ende des Jagdjahres 2023/2024 ein positives Fazit und schloss dabei alle passionierten Jägerinnen und Jäger mit ein: „Wir sind ein gutes Team!“ meinte er zum Abschluss. 

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