3. Mai 2022 / Allgemein

Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Ist der Hallenbad Neubau notwendig?

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Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Ist der Hallenbad Neubau notwendig?

Und stehlen scheidet für die Stadt Warendorf und die Stadtwerke Warendorf selbstverständlich aus. Bleibt die Frage, wie ein neues Hallenbad finanziert werden soll. Denn die Notwendigkeit eines solchen Bades ist allgemeiner Konsens. Ein gewisser Konsens konnte in der Vergangenheit auch politisch bezüglich der Abwägung zwischen Sanierung und Neubau erreicht werden. Die Argumente gegen eine Sanierung sind ebenso eindeutig, wie die Argumente für einen Neubau. Allerdings hat die FWG im März mit einem Antrag erreicht, dass die Verwaltung in einer erneuten Beschlussvorlage für die Entwicklung eines Sanierungskonzeptes des überalterten Bades plädiert.

Dass dem unmöglich zugestimmt werden kann, zeigte sich am Montagabend bei einem Rundgang durch das Bad, zu dem neben Vertreterinnen und Vertretern aus der lokalen Politik auch Vertreterinnen und Vertreter aus Düsseldorf und Berlin eingeladen waren. Bereits bei der Begrüßung wies Bürgermeister Peter Horstmann auf den aktuellen Status quo hin. „Es bröckelt an der einen oder anderen Stelle“, sagte er lapidar. Davon was dies bedeutet, konnten alle Anwesenden später noch einen nachhaltigen Eindruck mitnehmen. Horstmann betonte, man wolle keine Luftschlösser bauen, sondern ein Familienbad, wo man schwimmen lernen kann. Über diese Notwendigkeit besteht allgemein Übereinstimmung. Schon während der Pandemie hat sich gezeigt dass zu viele Kinder diese Fähigkeit nicht erlernen konnten bzw. sogar wieder verloren haben.

Das 1968 eigentlich als Fünfkampf Trainings- und Wettkampfstätte gebaute Bad, das somit nie für die öffentliche Nutzung gedacht war, wie Urs Reitis von den Stadtwerken erklärte, sei weder barrierefrei, noch den heutigen Anforderungen gewachsen. Die Energieverluste seien hoch. Zugleich werde ein Neubau aber eine weitere Herausforderung mit sich bringen, da mit dem Bad gleich mehrere Liegenschaften beheizt werden, erläuterte Reitis. Er nannte die Fechthalle, die Räume der WSU, die Umkleidekabinen der WSU sowie das Bistro32.

In den Katakomben des Bades offenbarte sich beim Rundgang das ganze Dilemma. Es bröckelt an sehr vielen Stellen – auch wenn die Statik nach wie vor sicher ist – und es zeigen sich mannigfaltige Undichtigkeiten. Filteranlagen und Pumpen sind nicht für diese Belastung ausgelegt, wie Reitis weiter erklärte. Ganz abgesehen von denen unmöglichen Zuständen der Büro- und Pausenräume für das Personal.

Eine Sanierung des Bades würde bedeuten, dass bis zu zwei Jahren kein Schulschwimmen stattfinden könne, so Dirk Schellhammer von der CDU. Ein Neubau hingegen biete Kontinuität für Schul- und Vereinsschwimmen. MdB Henning Rehbaum konnte ihm nur beipflichten: Ein neues Bad sei kein Luxus, betonte er. Finanziell aber sind beide Maßnahmen eine große Herausforderung für die Stadt.

Im Anschluss an den bedrückenden Rundgang stellte Urs Reitis das angedachte Raum- und Nutzungskonzept vor, das möglichst viele positive Aspekte für alle Beteiligten, also Öffentlichkeit Schulen und Vereine, vereinen soll. Angedacht sind drei Wasserflächen: ein großes Becken mit sechs Bahnen (bisher 5), ein Kinderbereich und ein Lehrbereich. Mit dieser Konzeption könnte verhindert werden, dass unterschiedliche Nutzergruppen einander ausschließen. Auf einen Sprungbereich wolle man verzichten, da hierfür das Becken tiefer und die Decke höher sein müssten, was gewaltige zusätzliche Energiekosten mit sich bringe. Denn auch die will man im Auge behalten. Schon der Neubau liege finanziell im niedrigen 8-stelligen Eurobereich. Daher lohnt es sich, die enormen Energiesparpotenziale einer seriösen Planung auszunutzen.

Auch Fördermöglichkeiten sollen so weit wie möglich genutzt werden. Die politischen Vertreter nahmen die nachhaltigen Eindrücke des Anschauungsunterrichts mit. Es steht zu hoffen, dass das für die gesamte Region wichtige Schwimmbad von der Politik intensiv gefördert wird, damit die Kinder der Kreisstadt nicht länger nach Münster oder Glandorf fahren müssen, wo die nächsten verfügbaren Hallenbäder liegen.

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