13. Juni 2019 / Allgemein

Fahrradtour mit leichtem Gegenwind

So sieht Warendorfs Zukunft aus

Zu einer Radtour zu wichtigen Punkten der derzeitigen Stadtentwicklungspläne hatte die CDU-Ortsunion Warendorf eingeladen – und es kamen viele. Darunter viele, die die Radtour zu einem – mehr oder weniger – stillen Protest nutzen wollten: Gegen den Umgang mit zahlreichen Umweltfragen und die Entwicklung der B64n.
Dabei war der Grundgedanke der Radtour, den Stefan Hölzle erläuterte, ein positiver: Es gebe immer Diskussionsforen in geschlossenen Räumen. Besser sei, dies offen zu machen.

Die Tour begann am Emskolk, dem vermutlichen Hafengebiet zu Zeiten der Hanse. Die Ems, das blaue Band, das sich auf Luftbildern durch Warendorf zieht, zog sich thematisch durch alle der folgenden Stationen, weil sie auch sachlich ein Bindeglied ist. Die Renaturierung des Flusses im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie „Neue Ems“ hat zahlreiche Auswirkungen auf den stadtplanerischen Bereich, über den Flächenausgleich sogar bis ins Gewerbegebiet Katzheide, wo sich die Firma Aventus als neuer, großer Arbeitgeber ansiedeln wird. Auch das Neubaugebiet „In de Brinke“ profitiert davon.

Dieses war erste Anlaufstelle der bis zu rund 150 Teilnehmern starken Radtour, die sich auf ihrer Fahrt, trotz der (privaten) Teilnahme von Polizeibeamten und Verwaltungsmitarbeitern, nicht gerade rechtskonform verhielt. Zum einen war die Aktion nicht angemeldet – was sie bei der Teilnehmerzahl hätte sein sollen. Ein Geschmäckle, denn gerade mit der Genehmigung von Versammlungen hat sich die Stadt Warendorf in jüngster Vergangenheit sehr zurückhaltend gezeigt. Zum anderen gelten Verkehrsregeln auch für wohlmeinende interessierte Bürger. Eine spontane private Verkehrsregelung und Blockierung des Autoverkehrs ist ebensowenig zulässig, wie die Benutzung von – nicht dafür ausgewiesenen – Bürgersteigen mit dem Rad. Doch der menschliche Herdentrieb einte hier Pro- und Contra-Aktivisten.

Das tat er nicht in der politischen Sache. Während die Entwicklung des Baugebiets „In de Brinke“ auf Grund der positiven Umweltaspekte nahezu ausschließlich Befürworter fand, wurden die Stadtstraße Nord und das Baugebiet Katzheide durchaus kontrovers gesehen. Bei letzterem nahm das Geschmäckle einen schon fast säuerlichen Geschmack an, denn um die Firma mit ihren rund 300 Arbeitsplätzen ansiedeln zu können war durch eine „vereinfachte Änderung des Bebauungsplans“ eine Erhöhung der Firsthöhe von 13,50 auf 16,00 Meter möglich. In den Genuss solch „vereinfachter Änderungen“ kommen Privatleute meist nicht einmal bei 20 Zentimetern!

Wie allerdings die Frage an den Bürgermeister zu bewerten ist, welchen Nutzen die Ansiedlung einer Firma mit rund 300 Mitarbeitern für Warendorf habe, darf dahingestellt bleiben. Sie war ebenso peinlich, wie es das Verhalten des Bürgermeisters in den Augen der B64n-Gegner ist. Denn dieser wies seine Zuständigkeit für die Umgehungsstraße von sich, was bei den Gegnern des Projekts deutliche Empörung und das Versprechen auslöste, dass die kommende Bürgermeisterwahl durchaus einen überraschenden Ausgang finden könne.

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