21. April 2023 / Allgemein

„Frühe Hilfen und Schutz Telgte“

Netzwerktreffen der Fachkräfte war groß

„Frühe Hilfen und Schutz Telgte“

Netzwerktreffen der Fachkräfte war groß

Das Netzwerktreffen war von dem aktuellen Zeitgeschehen geprägt und befasste sich mit der Thematik um beziehungsbelastete sowie traumatisierte Kinder und Jugendliche.

Mit einem sehr informativen sowie bewegenden Fachvortrag referierte die Diplom-Psychologin Dr. Martina Cappenberg über die psychische Situation von Kindern und Jugendlichen in Krisen. Die Häufigkeit, mit der Belastungen bei Kindern festgestellt werden, sei derzeit erschreckend. Das Leid von bereits belasteten Kindern habe sich während der Corona-Pandemie häufig verstärkt. Es sei nun eine gemeinsame Aufgabe der Fachkräfte, diese negativen Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen in den nächsten Jahren aufzuholen. Als weitere häufig berichtete Belastungen bei Kindern und Jugendlichen nannte sie den Ukraine-Krieg mit all seinen Folgen, innerfamiliäre Gefährdungen sowie Gewalt und Übergriffe in sozialen Beziehungen.

Drückende Stille war im Raum wahrnehmbar, als die Traumaexpertin mit vielen Praxisbeispielen das psychische Erleben von Kindern schilderte, die traumatische Erlebnisse in ihren Familien erleiden mussten. „Das Richtige im Falschen suchen“ bedeute hinter einem unerwünschten Verhalten eines traumatisierten Kindes die Überlebensstrategie dahinter zu erkennen, so Dr. Cappenberg. Die Referentin bestärkte die Fachkräfte darin, die Beziehung zum Kind zu gestalten und das Kind durch Annahme und Helfen stark zu machen. Fachkräfte seien in der Lage, traumatisierten Kindern Hoffnung zu geben und ihnen zu helfen, Resilienzen aufzubauen. Die Teilnehmer*innen waren dankbar für die vielen Hintergrundinformationen zum Thema Belastungen und Traumatisierungen sowie die konkreten Praxistipps. 

„Es ist schön zu sehen, wie viele Fachkräfte aus dem Netzwerk „Frühe Hilfen und Schutz Telgte“ zu diesem wichtigen Thema zusammengekommen sind. Gerade Kinder, Jugendliche und Familien, die auf unterschiedlichen Ebenen Belastungen erleben, benötigen ein Netzwerk, welches sie annimmt und unterstützt. Die Fachkräfte in Telgte bilden ein solches Netzwerk“, betonte Carolina Nawroth, Teamleitung des Präventionsteams des Amtes für Jugend und Bildung des Kreises Warendorf, die Netzwerkarbeit in Telgte.

Nach dem Vortrag wurde die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung der Akteur*innen gegeben, welche gut angenommen wurde. „Nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie freuten sich die Netzwerkpartner*innen sichtlich, sich wieder persönlich austauschen zu können sowie weitere Akteur*innen sowie Angebote in Telgte kennenzulernen und sich zu vernetzen“, bemerkte Jenni Vogel, Netzwerkkoordinatorin für Kinder, Jugendliche und Familien bei der Stadt Telgte.

In Telgte besteht seit vielen Jahren das Netzwerk „Frühe Hilfen und Schutz“. Diese lokale Präventionskette ist in Kooperation zwischen dem Amt für Jugend und Bildung des Kreises Warendorf und den jeweiligen Kommunen im Kreis Warendorf entwickelt worden. Im Netzwerk treffen sich zwei Mal im Jahr ca. 30 Akteur*innen aus Telgte aus unterschiedlichen Professionen und diversen Einrichtungen (z.B. Kitas, Schulen, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Kirchenvertreter*innen, Beratungsstellen, Stadt, Kreis u.a.), um einander kennenzulernen, sich auszutauschen und über aktuelle Themen zu diskutieren mit dem Ziel, präventiv für eine gute Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in Telgte tätig zu sein.

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