In jeder Hinsicht positiv
Der Neujahrsempfang der Stadt im Warendorfer Theater am Wall folgt seit längerem einem festen Ritual und dies scheint den Menschen gut zu gefallen. Denn auch am späten Samstagnachmittag waren so viele Gäste der offenen Einladung des Bürgermeisters gefolgt, dass das Theater bis auf wenige Plätze besetzt war.
Gleich zu Beginn erlebten sie etwas ungewöhnliches: Mit dem Gospel „Rock my Soul“ zog der Chor der Stadtverwaltung, dirigiert von Personalratschef Michael Holzkamp in das Theater ein und begrüßte das Publikum mit mehreren Songs. Darunter neben kurzen Tönen aus der „Ode an die Freude“ auch ein afrikanisches Medley und „Hallelujah“.
Ein ähnliches „Hallelujah“ war auch der Inhalt der Rede von Bürgermeister Axel Linke, der die Stadt in höchsten Tönen lobte und einige jener zahlreichen Vorzüge und Einzigartigkeiten aufzählte, die Warendorf mit seinen zugehörigen Ortsteilen so besonders machen. Er nannte dabei das vielfältige kulturelle Angebot mit zahlreichen Top-Events, wobei er den Westfälischen Hansetag als ein absolutes Highlight 2019 herausstellte. „Das Wochenende im Mai war beispielhaft für drei absolute Pluspunkte unserer Stadt: für Historie, für Ehrenamt und für wirtschaftliches Geschick“, so Linke. Er sprach von tiefverwurzelten Traditionen und bezog sich u.a. auf das Heilige Kreuz in Freckenhorst, in dessen Corpus ein Splitter vom Kreuz Christi aufbewahrt wird. Mariä Himmelfahrt, Pferd, Nordrhein-Westfälisches Landgestüt, das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei und die Deutsche Reiterliche Vereinigung – die Rede des Bürgermeisters war ein Parforceritt durch die Vorzüge jenes Ortes, der mitunter als „Rentnerstadt“ belächelt wird. Dabei lobte er besonders das „riesige Netzwerk ehrenamtlicher Kräfte“ und die Vielzahl der Vereine.
Über das gesellschaftliche Leben hinaus würdigte er die wirtschaftliche Entwicklung: „Die Zahl der Arbeitsplätze ist von 2008 bis Ende 2018 um über 24% angestiegen“, so Linke, der ebenfalls auf eine wachsende Bevölkerungszahl verweisen konnte. Dafür werde zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Der Bürgermeister zählte bekannte Projekte auf und überraschte einige Zuhörer mit der Ankündigung, dass auch in Müssingen und Hoetmar in Kürze konkrete Realisierungen begonnen werden. Der auf den Weg gebrachte Strategieprozess diene als eine Grundlage für die Warendorfer Entwicklung und solle wichtige Weichenstellungen vorbereiten, um Warendorf zukunftssicher zu machen. Positive Entwicklungen versprach er in Sachen Umwelt- und Klimaschutz sowie Digitalisierung.
In den nächsten Jahren investiere die Stadt über 71 Millionen Euro. Ein Investitionspaket, das es in Warendorf derart noch nicht gegeben habe, zum Beispiel für die Sporthalle in Freckenhorst, Schulsanierungen, Flächenerwerb und Baugebiete, ein neues Hallenbad, die Stadtstraße Nord. „Alles Investitionen für ein gutes Warendorf - auch in der Zukunft.“ so der Bürgermeister.
Den weiteren musikalischen Part des Abends übernahm der Orchesterverein Freckenhorst unter der Leitung von Fabian Feldhaus.mit verschiedenen Melodien. Den Abschluss bildete wie immer ein langer Gedankenaustausch der Besucher. In lockerer Atmosphäre, bei Getränken und Knabbereien, zu denen der Bürgermeister einlud. Mit einem kleinen Obolus in die Spendenbox für den Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“, der u.a. das Frauenhaus unterstützt, konnten sich die Besucher für die Einladung erkenntlich zeigen.