2. April 2023 / Allgemein

Jäger sind Partner der Kommunen

Sassenberger Hegering tagt zu Beginn des neuen Jagdjahres

Jäger sind Partner der Kommunen

Sassenberger Hegering tagt zu Beginn des neuen Jagdjahres

Am letzten Abend vor dem Beginn des neuen Jagdjahres, das traditionell mit dem 1. April beginnt, hatte der Hegering Sassenberg zu seiner Mitgliederversammlung geladen. Über 80 Jägerinnen und Jäger aus den 23 Sassenberger Jagdrevieren hatten sich im Schützenhaus der Sassenberger Bürgerschützen versammelt. Ihnen wurden zwei interessante Vorträge geboten – und ein großes Lob von Josef Uphoff.

„Wenn die Jäger nicht so passioniert und engagiert bei der Ausübung der Jagd wären, hätten die Kommunen im Kreis deutlich größere Probleme“, erklärte Sassenbergs Bürgermeister, der während der gesamten Hegeringversammlung aufmerksam zugehört hatte. „Am Feldmarksee zum Beispiel würden Vögel wie Kormorane und Gänse überhandnehmen – wenn die Jäger den Wildbestand nicht begrenzen würden, hätte die Kommunalverwaltung ein echtes Problem!“ Auch auf den im Kreis Warendorf üppigen Rehwildbestand sprach der Bürgermeister an: „Wenn hier die Jäger nicht regulierend eingreifen würden, gäbe es noch viel mehr Unfälle mit Rehwild!“ Damit spielte Josef Uphoff auf den Vortrag von Markus Degener an. Der stellvertretende Vorsitzende der Kreisjägerschaft hatte in seinem Vortrag die anwesenden Jäger ermahnt, die im April aufgehende Bockjagd intensiv zu nutzen: „Ich habe auf dem Weg von Oelde nach hier bestimmt 150 Rehe entlang der Straßen gesehen. Wenn wir unsere Aufgabe als Partner der Land- und Forstleute ernst nehmen wollen, müssen wir hier mehr tun.“ Ein Blick auf die ausgestellten insgesamt 90 Gehörne an der Trophäenwand lässt vermuten, dass die Sassenberger Jäger durchaus passioniert bei der Sache sind. Aber die Statistik, die Hegeringsleiter Bernhard Knollmeier vorstellte, bestätigte Degeners Ausführungen: Zwar wurde während der Jahre 2021/2022 deutlich mehr Rehwild erlegt als noch in 2018 und 2019 zusammen, aber die Zahl der Rehwildunfälle nimmt weiter zu. Überhaupt ist ein stetiger Zuwachs bei verschiedenen Wildarten zu verzeichnen, leider auch bei invasiven Arten wie dem Waschbären. 2021/2022 wurden zwar mehr als viermal so viele Waschbären erlegt als im Vergleichszeitraum, aber ihre Gesamtzahl nimmt weiter zu. Auch die Zahl der erlegten Nutrias hat sich verdoppelt, dennoch wächst ihre Population. Die Jagd gerade am Wasser wird unterdessen weiter erschwert, einmal mehr durch ein Verbot der EU: Bleischrote dürfen in der Nähe von Feuchtgebieten und Gewässern nicht mehr verwendet werden. Alternativ werden Weichmetalle wie Tombak, Nickel und Weicheisen empfohlen, deren Folgeschäden für die Umwelt aber nicht oder noch nicht absehbar sind. Markus Degener von der Kreisjägerschaft empfahl dennoch, die eigenen Schrotgewehre auf die Verwendbarkeit der neuen Munition überprüfen zu lassen und zukünftig auf die Bleischrote zu verzichten, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Ein Vertreter eben dieses Gesetzes hielt den Hauptvortrag der diesjährigen Hegeringsversammlung. Der Erste Polizeihauptkommissar Christoph Hüser referierte zum Waffenrecht, besonders aber zum Transport und zur Aufbewahrung von Waffen. Sehr zur Erheiterung der Gäste unterschied er dabei, was verboten ist, was erlaubt ist, und was erlaubt, aber absolut dämlich ist: „Man darf sich tatsächlich mit der umgehängten Schrotflinte auf dem Fahrrad auf den Weg ins Revier machen. Man darf sogar anhalten und mit der umgehängten Waffe in den Edeka und sich einen Coffee-to-go holen. Sowas ist einfach nur dämlich. Gleiches gilt für die örtliche Postbankfliale! Es wäre erlaubt, ist aber heutzutage keine gute Idee. Man muss sich dann nicht wundern, wenn man sich dann unversehens einer bis an die Zähne bewaffneten Spezialeinheit der Polizei gegenübersieht.“ Hüser warb dafür, mit der Polizei zu kooperieren. Wenn man auf dem Weg von der Jagd in eine Fahrzeugkontrolle gerät, sollte man unbedingt auf die Jagdwaffe im Auto aufmerksam machen. „Sonst befinden Sie sich bald in der spannendsten Polizeikontrolle Ihres Lebens!“ Und auch wenn die korrekte Aufbewahrung der Waffen von der unteren Jagdbehörde kontrolliert werden soll, ist nichts zu befürchten: „Wenn Ihre Knarren ordnungsgemäß entladen im Schrank verschlossen sind, haben Sie doch nichts zu befürchten!“ Letzter Höhepunkt des Abends war die Ehrung verdienter Mitglieder des Hegerings. Ausgezeichnet wurde Dirk Putzer für 25 Jahre Mitgliedschaft im Hegering, für 40 Jahre wurden Bernhard Beile, Stefan Lütke Twehues und Norbert Schulze-Vohren geehrt. Hans Aschenbrenner ist sogar ein halbes Jahrhundert im Hegering aktiv! Und für unglaubliche 60 Jahre Mitgliedschaft wurde dem Ehrenvorsitzenden des Sassenberger Hegerings, Hubert Schräder-Bals, die Ehrennadel verliehen.

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