Jahresabschluss 2021 positiver als erwartet
Finanzausschuss des Kreises
In der Sitzung des Finanzausschusses stellte Kreiskämmerer Dr. Stefan Funke den vorläufigen Jahresabschluss 2021 vor. Das erfreuliche Ergebnis: er fällt besser aus als ursprünglich erwartet. Nachdem der Kreis ursprünglich von einem Fehlbetrag von 11,1 Millionen Euro ausgegangen war, beträgt das Defizit nun voraussichtlich noch 6,2 Millionen Euro.
Grund sind die unerwartet hohen Erstattungen von Land und Bund, die u.a. für verschiedene Förderprogramme und Leistungen des Gesundheitsamtes (z. B. Impf- und Testzentrum) in den Kreis geflossen sind. „Obwohl wir immer noch Eigenkapital abbauen, ist das eine gute Nachricht“, so der Kämmerer.
Aufgrund der besseren Ausgangslage können nun unerwartete Ausgaben abgefedert werden: Durch einen sogenannten „Rechtskreiswechsel" erhalten aus der Ukraine Geflüchtete ab dem 1. Juni Leistungen nach dem SGB II vom Jobcenter des Kreises. Dies führt allein für den Kreis Warendorf zu Mehrkosten von rund 2,5 Millionen Euro. Zudem fallen rund 400.000 Euro an, die nicht eingeplant waren. Dieser Betrag dient dazu, um die Nachholung von Klassenfahrten und Ausflügen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket zu finanzieren. Auch die gestiegenen Energie- und Baukosten belasten den Kreishaushalt zusätzlich. So sind im Jobcenter zusätzlich Mehrausgaben von rund 1,4 Millionen Euro für die Kosten der Unterkunft und Heizung absehbar.
Erfreulich ist die Entwicklung des Schuldenstandes des Kreises Warendorf. Im vergangenen Jahr konnte dieser um knapp 1,5 Mio. Euro abgebaut werden. So weist die Kreisbilanz zum 31. Dezember 2021 einen Bestand an Investitionskrediten in Höhe von rd. 4,6 Mio. Euro aus. Im laufenden Jahr wird sich dieser Betrag um weitere Tilgungen in Höhe von 390.000 Euro reduzieren. Damit wird der Kreishaushalt durch sinkende Zinsaufwendungen entlastet.
Das 9-Euro-Ticket im ÖPNV entlastet den Kreishaushalt um rund 240.000 Euro. Dieser Betrag wird in den nächsten drei Monaten bei der Beförderung von Schülerinnen und Schülern der Berufskollegs und Förderschulen des Kreises eingespart.