Wie kann ich meine eigene Fahrsicherheit mit dem E-Bike oder Pedelec erhöhen? Wie verändert sich dabei die Wahrnehmung des Verkehrs? Wie groß ist überhaupt das Gefahrenpotential? Das waren nur einige Fragen, die jetzt in einem Workshop zur Verkehrssicherheit für E-Bike-Fahrer beantwortet wurden. Der Verkehrspsychologe und Verkehrssicherheitsberater Sebastian Rabe aus Essen führte mit Unterstützung der Kreispolizeibehörde Warendorf durch die zweistündige Veranstaltung.
„Mehr Gewicht, eine höhere Geschwindigkeit, der leichte Antritt und die schnelle Beschleunigung sorgen für eine ganz andere Handhabung als beim nicht elektrifizierten Fahrrad“, fasste Rabe zusammen. Diese Unterschiede könnten im Alltag zu falschen Einschätzungen, Unsicherheiten und Unfällen im Straßenverkehr führen.
Der Großteil der Unfälle ist auf den Verlust der Kontrolle über das eigene Fahrrad – oft in Kombination mit überhöhtem Tempo – zurückzuführen. Darüber hinaus passieren Unfälle oft beim Abbiegen und an Kreuzungen. Um solche Situationen und das eigene E-Bike besser zu beherrschen, ist es sinnvoll, sich intensiv mit seinem Fahrrad vertraut zu machen. „Dazu gehören auch Bremsübungen, um den richtigen Bremszeitpunkt abschätzen zu können“, so Rabe.
Entscheidend dabei sei – das werde oft falsch eingeschätzt - die menschliche Reaktionszeit. Im Idealfall liege diese bei ein bis zwei Sekunden. Bei einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde lege man in einer Sekunde rund sieben Meter zurück, verdeutlichte der Verkehrssicherheitsberater. Zusammen mit dem Bremsweg ergebe sich dann ein tatsächlicher Anhalteweg von mehreren PKW-Längen. Wie wenig ein Mensch innerhalb dieser einen Sekunde im Straßenverkehr wahrnimmt, erfuhren die Teilnehmer in einem psychologischen Wahrnehmungstest.
Im anschließenden Praxisteil auf dem Kreishausparkplatz gaben die Polizeihauptkommissare Carola Krewerth und Richard Rauer den Teilnehmern Tipps und Hinweise für den sicheren Umgang mit dem E-Bike. Dabei ging es auch um das Einhalten des Sicherheitsabstands zu anderen Verkehrsteilnehmern und die Einschätzung des richtigen Bremszeitpunktes.
Nachdem alle Fragen der Teilnehmer beantwortet waren, ging die informative Veranstaltung zu Ende.