6. November 2017 / Allgemein

Geburtsjahrsfeier - 325 Jahre Hotel Im Engel

Wenn Engel feiern

Geburtsjahrsfeier - 325 Jahre Hotel Im Engel

Der Geburtstag ist im Jahreskalender immer ein Feiertag, mancher ein ganz besonderer. Der Erste, achtzehnte, dreißigste, fünfzigste, und so weiter.
Aber wie viel weiter? 100 ist schon unglaublich viel – und wie wäre es mit 325?
Dieses außerordentliche Jubiläum kann natürlich kein Mensch feiern. Doch ein Engel kann das. Und tut es auch, ein ganzes Jahr (lang): Das Hotel „Im Engel“ in Warendorf. 1692 als Brennerei und Brauerei im Besitz der Familie, zählt es als älteste gastronomische Stätte im Ort und eine der ältesten im Münsterland. Die neunte, zehnte und elfte Generation des Familienbetriebs Leve freute sich am Wochenende, zahlreiche Gäste als Gratulanten begrüßen zu dürfen.
Und zu einem derartigen Jubiläum stand natürlich mehr als eine Geburtstagstorte auf dem Tisch und dem Programm: Nachdem bereits am Samstagabend eine Jubiläumsparty mit 140 Gästen das Jubiläumsjahr eingeläutet hatte, waren am Sonntag rund 200 Personen von Rang, Namen und Funktion eingeladen, bei außergewöhnlichen Häppchen und Delikatessen mit der Familie zu feiern. Die Kompositionen mit Lachs, Trüffeln, Lamm oder Scampi, sowie die Weine auf den Tischen, verdeutlichten, dass das Haus – ein ehemaliger Landgasthof, wie Besitzer Gerd Leve erinnerte – kulinarisch zu den Besten zählt, die das Land zu bieten hat. Weinkenner wissen ohnehin um die besondere Bedeutung des Hauses, dessen Weinkarte bereits vom „Gault-Millau“ als „Weinkarte des Jahres“ prämiert wurde. Dazu musikalische Kompositionen von Weltruf, vorgetragen von „The Voices“, Jacqueline Boulanger und Christoph Alexander, die den Abend mit „Welcome (to the Cabaret)“ eröffneten. Nach der Begrüßung durch Familie Leve, bei der der Hausherr nicht nur auf die Historie einging, sondern bereits augenzwinkernd hoffnungsvoll auf das Jubiläum 2042 ausblickte, folgte ein abwechslungsreicher Nachmittag mit Grußworten, benannten Häppchen, kleinen Talkrunden und viel Gesang.
Die Kompositionen hatte Gerd Leve selbst ausgewählt und so kamen – neben einem für das Hotel dieses Namens wohl unvermeidlichen „Angel“ von Robbie Williams – auch bedeutungsvolle Titel wie „Wonderful World“, „Non, je ne regrette rien“ und „Que sera, sera (Whatever Will Be, Will Be)“ zu Gehör, dessen Sängerin Doris Day (gebürtig: Doris von Kappelhoff) Enkelin von Franz Joseph Wilhelm Kappelhoff aus Warendorf ist, der vor seiner Emigration im jenem Haus lebte, das heute Gerhard Leves weiteren Betrieb „Engelchen“ beherbergt.
Auf Grund der himmlischen Namensgebung war Kreisdechant Peter Lenfers eingeladen, jenen Bezug zu erläutern, was dieser in gewohnt lockerer und launiger Weise auch tat. Ebenfalls locker und amüsant war das Gespräch von Radio WAF Chefredakteur Frank Haberstroh mit dem HSV-Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen, der eine 10-jährige Schulzeit am Laurentianum verbrachte. Gemeinsam mit seiner Frau, die er am 20.11.1965 auf dem Fettmarkt kennenlernte, verbringe er heute noch oft Zeit in Warendorf und auch „Im Engel“; und dies nicht nur zur Abifeier alle fünf Jahre. Mit Dönekes aus früheren Zeiten in Warendorf konnte auch Friedrich Wilhelm Krüger, Geschäftsführer des Vereins „Westfälisch Genießen e.V:“ aufwarten, zu dem der „Engel“ seit langen Jahren zugehörig ist. Eine Talkrunde zum Thema Status, Probleme und Zukunft von Warendorf, war der letzte große Programmpunkt. Oberst Michael Maul (Sportschule / Georg-Leber-Kaserne), Frank Tischner (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft), Hermann-Josef Vinke (Präses der Bürgerschützen und CDU-Ratsherr) sowie Markus Hinnüber (Geschäftsführer Fa. Kreienbaum und WaKaGe-Präsident) gaben dazu Statements ab, die klar auf die wirtschaftlichen und politischen Mängel hinwiesen, mit denen Handwerk und Betriebe (und damit auch die Bürger) zu kämpfen haben.
Die von Oberst Maul an Gerhard Leve vergebene Ehrennadel der Bundeswehr sowie das abschließende Dessert versüßten dann dieses etwas schwerer verdauliche Programmelement, bevor man vom ohnehin gemütlichen Programm zum noch gemütlicheren langen Ausklang eines Wochenendes überging, das den Beginn des beeindruckenden Jubiläumsjahres markierte.

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