21. Oktober 2022 / Aus aller Welt

4500 Hitze-Tote in diesem Sommer

Dass der Klimawandel in Deutschland angekommen ist, machte spätestens die Flutkatastrophe im Ahrtal deutlich. Experten warnen: Extreme Temperaturen bergen künftig auch vermehrt gesundheitliche Risiken.

Nach einer Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in diesem Sommer etwa 4500 Menschen in Deutschland infolge von Hitze gestorben. Damit liege die Zahl hitzebedingter Todesfälle in diesem Jahr auf einem ähnlichen Niveau wie 2015, 2019 und 2020, heißt es in der Veröffentlichung. 2021 waren 1900 Menschen, im Jahr davor 3600 Menschen infolge von Hitze gestorben.

Die Analyse zeigte, dass es im Süden zwar die meisten Hitzewochen gab, hier aber nicht die meisten hitzebedingten Todesfälle auftraten. Im Süden starben diesen Sommer demnach etwa 1400 Menschen durch die Hitze, im Westen waren es sogar 2000. Ähnliches war auch schon im Jahr 2018 zu beobachten gewesen. «Ein Grund für diese Unterschiede ist vermutlich die bessere Hitzeadaption in Regionen, in denen auch in der Vergangenheit heißere Sommer auftraten», mutmaßen die Autorin und der Autor.

Todesursache häufig komplex

Die Gründe für hitzebedingte Todesfälle seien vielfältig und reichten vom Hitzeschlag bis zu komplexeren Konstellationen, etwa bei Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen. Die Gesamtzahl der durch Hitze ausgelösten Todesfälle zu erfassen, sei deshalb schwierig.

Für ihre Auswertung haben die Experten auf Basis der Sterbefälle und der gemessenen Temperaturen die hitzebedingten Todesfälle in Deutschland geschätzt. Herausgerechnet haben sie für ihre Auswertung die gemeldeten Corona-Todesfälle.

Im Vergleich mit dem langjährigen Durchschnitt sei der Sommer 2022 der sonnigste und viertwärmste seit Aufzeichnungsbeginn gewesen, heißt es in der Studie. 2022 habe es viele Hitzewochen gegeben, vergleichbar mit dem Rekordsommer 2018. «Es ist davon auszugehen, dass es durch den Klimawandel auch in Zukunft vermehrt zu Perioden extremer Hitze in Deutschland kommen wird, die weitreichende gesundheitliche Risiken mit sich bringen können», schreiben die Autorin und der Autor. Ein zeitnahes Monitoring könne helfen, Risiken zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen.


Bildnachweis: © Christoph Soeder/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

Abwechslungsreiches und unterhaltsames Wochenende für die ganze Familie

weiterlesen...
Allgemein

Die Youth-Brass-Band NRW gastierte in der Bischöflichen Realschule

weiterlesen...
Allgemein

„Inklusion vor Ort“ bekommt eine zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Großeinsatz in Magdeburg: Eine Hüpfburg wurde in die Elbe geweht. Sechs Kinder und weitere Personen wurden verletzt.

weiterlesen...
Allgemein

25 Jahre THW Jugend in Warendorf

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Großeinsatz in Magdeburg: Eine Hüpfburg wurde in die Elbe geweht. Sechs Kinder und weitere Personen wurden verletzt.

weiterlesen...
Aus aller Welt

In Kenia sind nach schweren Regenfällen und Überschwemmungen 228 Menschen gestorben. Über 220.000 Menschen sind betroffen, während der Zyklon „Hidaya“ näher rückt.

weiterlesen...