Astronomen des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE) haben mehr als 1000 Spuren entdeckt, die vermutlich von bisher unbekannten Asteroiden stammen. Sie durchforsteten dafür Archivdaten des Hubble-Weltraumteleskops aus den vergangenen 20 Jahren, wie das Institut in Garching bei München mitteilte. Die Funde könnten Erkenntnisse über die Bedingungen im frühen Sonnensystem liefern. Analysiert wurden demnach Daten, die bei den meisten Beobachtungen sonst als Rauschen oder Störung herausgefiltert werden. «Was für den einen Astronomen nur Müll ist, kann für einen anderen Astronomen ein Schatz sein», sagte Sandor Kruk, Leiter der Asteroiden-Studie. Bei der Detektivarbeit wurden menschliche und künstliche Intelligenz kombiniert: Zunächst halfen rund 11.500 freiwillige Laienwissenschaftler mit, in den mehr als 37.000 zusammengesetzten Aufnahmen Hinweise auf Asteroiden zu identifizieren. Die Astronomen trainierten damit einen Algorithmus für maschinelles Lernen, der in den verbleibenden Archivdaten weitersuchte. Der endgültige Datensatz enthielt laut MPE 1701 Spuren. Gut ein Drittel wurde bekannten Asteroiden zugeordnet, übrig blieben 1031 nicht identifizierte Spuren, denen nun genauer nachgegangen wird. Die Objekte seien wahrscheinlich kleiner als typische Asteroiden, die vom Boden aus entdeckt werden, hieß es. Sie hätten aber eine ähnliche Geschwindigkeit und Verteilung am Himmel wie jene im sogenannten Asteroidengürtel. «Asteroiden sind Überbleibsel aus der Entstehung unseres Sonnensystems. Über sie können wir mehr über die Bedingungen bei der Geburt unserer Planeten erfahren», sagte Studienleiter Kruk. Bis 10. Dezember 2021 waren nach Angaben der Studienautoren mehr als 1,1 Millionen Kometen und Asteroiden in unserem Sonnensystem vom Minor Planet Center aufgelistet worden. Es sammelt solche weltweit gemachten Entdeckungen.
Bildnachweis: © NASA, ESA, and B. Sunnquist and J. Mack (STScI)/Acknowledgment: NASA, ESA, and J. Lotz (STScI) and the HFF Team/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Spuren von mehr als 1000 möglichen Asteroiden entdeckt
Bisher unbekannte Asteroiden sollen auf alten Aufnahmen zu sehen sein: Eine neue Studie hat dafür das Archiv eines Weltraumteleskops durchforstet. Bei der Recherche halfen auch Laien.
Meistgelesene Artikel
Abwechslungsreiches und unterhaltsames Wochenende für die ganze Familie
- 7. April 2024
Ein Konzert der Extraklasse
Die Youth-Brass-Band NRW gastierte in der Bischöflichen Realschule
- 18. April 2024
Eröffnung des „FreiRaum“ am Torhäuschen
„Inklusion vor Ort“ bekommt eine zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle
Neueste Artikel
- 5. Mai 2024
Hüpfburg mit Kindern in die Elbe geweht
Großeinsatz in Magdeburg: Eine Hüpfburg wurde in die Elbe geweht. Sechs Kinder und weitere Personen wurden verletzt.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 5. Mai 2024
Hüpfburg mit Kindern in die Elbe geweht
Großeinsatz in Magdeburg: Eine Hüpfburg wurde in die Elbe geweht. Sechs Kinder und weitere Personen wurden verletzt.
In Kenia sind nach schweren Regenfällen und Überschwemmungen 228 Menschen gestorben. Über 220.000 Menschen sind betroffen, während der Zyklon „Hidaya“ näher rückt.