25. August 2022 / Aus aller Welt

Durchsuchung in Clan-Villa - Suche nach Kühlschrank

Im Kampf gegen organisierte Kriminalität will man in Berlin seit langem konsequent durchgreifen und auch kleine Verbrechen nicht ungeahndet lassen. In diesem Fall war das gesuchte Diebesgut allerdings recht schwer zu verstecken.

Eine Villa von Mitgliedern eines bekannten arabischstämmigen Clans in Berlin-Neukölln und vier weitere Räumlichkeiten sind von der Polizei durchsucht worden. Dabei ging es am Donnerstag um den Verdacht des Diebstahls.

Die Rede war von einem großen Kühlschrank, der gestohlen worden war - die Polizei fand ihn aber nicht. Insgesamt lagen fünf Durchsuchungsbeschlüsse für die Villa, Wohnungen und Geschäftsräume vor, wie die Polizei mitteilte. In dem Haus im Ortsteil Buckow wurden ein 31-jähriger Mann und eine 21-jährige Frau wegen Widerstands gegen die Polizei festgenommen.

Im Einsatz waren seit 6.00 Uhr Kriminalpolizisten aus dem Landeskriminalamt (LKA) und Mitglieder einer Hundertschaft für die Sicherungsmaßnahmen.

Villa in Buckow gehört dem Land Berlin

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit: «Es ist wichtig, dass der Rechtsstaat immer wieder Grenzen aufzeigt und entschieden gegen kriminelle Clanstrukturen vorgeht, damit nicht weiter der Eindruck entsteht, man könne unsere Gesetze missachten und schwerste Straftaten begehen, ohne dass man dafür zur Rechenschaft gezogen wird. Es ist kein Zufall, dass man bei diversen Fällen immer wieder auf bekannte Tatverdächtige stößt, die mehrfach bewiesen haben, dass sie die rechtsstaatlichen Regeln missachten.»

Die Villa und das Grundstück im Ortsteil Buckow gehören zu 77 Immobilien, die die Berliner Staatsanwaltschaft 2018 beschlagnahmt hatte. Diese wurden nicht mit legalem Geld gekauft. Im Fall der Villa ist inzwischen rechtskräftig entschieden, dass das Land Berlin Eigentümer ist. Der Bezirk Neukölln hatte der Familie gekündigt und 2021 eine Frist zum Auszug gesetzt.

Der Clan räumte die Villa nicht, so dass der Bezirk vor Gericht zog. Nun kommt es zu weiteren Verzögerungen. Die Vernehmung weiterer Zeugen wird voraussichtlich erst im Februar 2023 erfolgen, ursprünglich sollte der Prozess am 13. September fortgesetzt werden.


Bildnachweis: © Paul Zinken/dpa
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