Zwei Monate vor dem 20. Jahrestag des Flugzeugunglücks von Überlingen wird angesichts der weltpolitischen Lage über die Teilnahme russischer Angehöriger der Opfer diskutiert. Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD) versicherte, auch sie seien ausdrücklich am Bodensee willkommen. «Ich möchte ein würdiges Gedenken haben», sagte Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD) den «Stuttgarter Nachrichten» und der «Stuttgarter Zeitung» (Samstag). Allerdings solle die Anreise weder von Baden-Württemberg organisiert noch finanziert werden, sagte ein Sprecher des Staatsministeriums. Auch sind dem Bericht zufolge weder Reise- oder Übernachtungsgeld noch Einladungen an Familien aus dem Uralgebiet geplant. Die Vorsitzende des Vereins «Brücke nach Ufa», Nadja Wintermeyer, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, für die Menschen in Russland stellten sich zunächst die Fragen, wie sie rechtzeitig an ein Visum kommen und wie sie - auch angesichts gestrichener Flugverbindungen - die Reise bezahlen sollen. «Erst danach sollte es um die Reihenfolge der Reden beim Empfang gehen.» Der Freundeskreis wolle das Konsulat nun bitten, die Anträge mit Vorrang zu bearbeiten. Wie viele Menschen nach Überlingen kommen wollen, steht ihrer Auskunft zufolge noch nicht fest. «Im Prinzip wollen alle kommen, aber nicht alle haben die Möglichkeiten.» Der Verein «Brücke nach Ufa» ist nach der russischen Stadt benannt, aus deren Region 49 Schulkinder stammten, die bei dem Absturz am 1. Juli 2002 starben. Nahe Überlingen waren damals kurz vor Mitternacht eine russische Passagiermaschine und ein DHL-Flugzeug zusammengestoßen und abgestürzt. Alle 71 Insassen kamen ums Leben. Auch die beiden Piloten des Frachtflugzeugs kamen um. Das Unglück ging laut der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung auf technische Mängel und menschliche Fehler bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide zurück. 2004 erstach einer der Hinterbliebenen, der bei dem Absturz Frau und Kinder verloren hatte, einen Fluglotsen, der am Abend des Unglücks alleine im Kontrollzentrum gesessen und die Kollision zu spät bemerkt hatte.Unglück mit vielen Toten
Bildnachweis: © Stefan Puchner/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Kommen russische Hinterbliebene zum Absturzgedenken?
Vor 20 Jahren starben bei einem schrecklichen Unfall mehr als 70 Menschen, als am Bodensee zwei Flugzeuge ineinander krachten. Das Gedenken wird in diesem Jahr zum Politikum.
Meistgelesene Artikel
- 2. April 2024
Herzrhythmusstörungen sicher und effektiv behandeln
Neue Behandlungsmethode für Vorhofflimmern im Warendorfer Josephs-Hospital
Jetzt kann der Frühling kommen
- 7. April 2024
Ein Konzert der Extraklasse
Die Youth-Brass-Band NRW gastierte in der Bischöflichen Realschule
Neueste Artikel
- 29. April 2024
Extremhitze auf den Philippinen - Schulen schließen
Eine extreme Hitzewelle hat einige Länder in Südostasien fest im Griff. In Teilen Thailands und der Philippinen liegt die gefühlte Temperatur bei über 50 Grad. Es gibt schon Todesfälle.
- 29. April 2024
Suche nach Arian wird eingestellt
Seit einer Woche fehlt jede Spur von Arian aus Bremervörde. Die Suche nach dem Sechsjährigen war ein Wettlauf gegen die Zeit - und hat aus Sicht der Ermittler ohne konkrete Anhaltspunkte keinen Sinn mehr.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 29. April 2024
Extremhitze auf den Philippinen - Schulen schließen
Eine extreme Hitzewelle hat einige Länder in Südostasien fest im Griff. In Teilen Thailands und der Philippinen liegt die gefühlte Temperatur bei über 50 Grad. Es gibt schon Todesfälle.
- 29. April 2024
Suche nach Arian wird eingestellt
Seit einer Woche fehlt jede Spur von Arian aus Bremervörde. Die Suche nach dem Sechsjährigen war ein Wettlauf gegen die Zeit - und hat aus Sicht der Ermittler ohne konkrete Anhaltspunkte keinen Sinn mehr.