6. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Nach Golddiebstahl: Spurensuche und Debatte um Kameraanlage

Nach dem Golddiebstahl von Manching lassen die Ermittler nicht locker. Nun suchten Taucher einen Weiher ab. Für Diskussionsstoff sorgt zudem die veraltete Kameratechnik in dem Museum.

Bei der Suche nach den Golddieben von Manching haben die Ermittler einen Weiher in den Fokus genommen. In der Nähe des überfallenen Kelten Römer Museum in Oberbayern suchten am Dienstag zwei Taucher den Grund des Gewässers ab. Sie fanden unter anderem ein Brecheisen sowie ein Elektromessgerät, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Ob die Gegenstände in Zusammenhang mit der Tat stehen oder ob es sich lediglich um Schrott handle, wie der Sprecher sagte, muss nun geprüft werden.

Der Zweckverband, der das Museum in der oberbayerischen Marktgemeinde betreibt, wehrte sich unterdessen gegen Kritik an der in die Jahre gekommenen Videoüberwachung. Das Sicherheitskonzept sei zuletzt im Jahr 2020 vom Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) geprüft worden, teilte der Zweckverband mit. Ein LKA-Sprecher hatte kürzlich gesagt, die Ermittlungsarbeit werde durch veraltete Kameratechnik verzögert.

Debatte um Kamerasystem

Das vom LKA angesprochene «total veraltete» Kamerasystem basiere in der Tat nicht auf neuester, hochauflösender Technologie, teilte der Zweckverband nun mit. Aber: In der Vergangenheit seien mehrfach einzelne technische Komponenten ausgetauscht worden, um Fehler zu beheben - zuletzt im März 2022. In dem für technische Änderungen am Museum zuständigen Bauamt des Marktes Manching seien überdies Vorplanungen für umfangreiche Maßnahmen zur technischen Verbesserung des Museums im Gange. Der Zweckverband betonte, dass «auch das beste Kamerasystem den Raub des Manchinger Goldschatzes nicht hätte verhindern können». Das habe auch das LKA bestätigt.

In der Nacht zum 22. November waren Unbekannte in das 2006 eröffnete Museum im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm eingebrochen und hatten den 3,7 Kilogramm schweren und etwa 2000 Jahre alten Goldschatz gestohlen. Er bestand vor allem aus Münzen. Der reine Materialwert wurde auf 250.000 Euro geschätzt. Der Handelswert für die historischen Münzen geht in die Millionen, wie es hieß. Ein Verkauf dürfte schwierig werden, weil die Münzen eine Vielzahl individueller Merkmale aufweisen, die gut dokumentiert sind. Experten befürchten deshalb, dass die Täter das Gold einschmelzen könnten.


Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
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