24. September 2022 / Aus aller Welt

Papst mahnt vor Klimakrise: «Die Erde brennt»

Selten findet der Papst so deutliche Worte wie bei der Klima-Diskussionsveranstaltung in Assisi. Mit einem dringenden Appell richtet er sich besonders an junge Menschen.

Angesichts der Klimakrise mahnt Papst Franziskus die Welt zu einem stärkeren Ausbau erneuerbarer Energien und setzt seine Hoffnungen speziell in die Jugend.

«Wir brauchen einen schnellen und entschlossenen Wandel. Und das meine ich ernst: Ich setze auf Euch! Bitte lasst uns nicht in Ruhe, seid Vorbilder für uns!, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag beim Besuch eines Wirtschaftstreffens für junge Leute am Samstag in Assisi in Umbrien.

Jetzt sei es Zeit, mutig zu sein und sich von fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas abzuwenden, sagte der Papst. «Wir können nicht auf den nächsten internationalen Gipfel warten, der nichts bringen könnte: Die Erde brennt heute. Heute müssen wir etwas ändern, und das auf allen Ebenen», sagte Franziskus.

Papst setzt sich für nachhaltigere Wirtschaft ein

In der Stadt, wo der heilige Franz von Assisi und Namensgeber des aktuellen Papstes wirkte, diskutieren junge Menschen aus aller Welt seit Tagen über die Zukunft. Papst Franziskus selbst hatte das Projekt «Economy of Francesco» 2019 initiiert. Der 85 Jahre alte Argentinier unterschrieb mit den Teilnehmern einen symbolischen Pakt für eine nachhaltigere, fairere und gerechtere Wirtschaft der Zukunft.

Der Papst machte deutlich, dass die nachfolgenden Generationen die Leidtragenden des aktuellen Handelns sind. «Wir müssen heute lernen, Opfer zu bringen in unserer Lebensweise, die nicht nachhaltig ist», sagte Franziskus. «Sonst werden unsere Kinder und Enkel den Preis dafür bezahlen. Und der Preis wird zu hoch und zu ungerecht sein.»

Gleichzeitig meinte der Papst, dass auch die Gesellschaft oft nicht nachhaltig sei. Das Konsumverhalten schade den zwischenmenschlichen Beziehungen. Außerdem sprach er von einem «demografischen Winter», weil in den westlichen Ländern immer weniger Kinder geboren werden. In diesem Zusammenhang kritisierte er, wie rücksichtslos heutzutage oft mit berufstätigen Müttern umgegangen werde.


Bildnachweis: © Gregorio Borgia/AP/dpa
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