14. Juli 2022 / Aus aller Welt

Tier-Mensch-Infektionen haben in Afrika stark zugenommen

Affen-Pocken, Dengue-Fieber das Ebola-Virus - in Afrika steigt die Zahl der sogenannten Zoonosen deutlich. Die WHO benennt als möglichen Grund einige Faktoren.

Menschen auf dem afrikanischen Kontinent haben inzwischen ein deutlich erhöhtes Risiko, sich mit tierischen Krankheitserregern zu infizieren. In den vergangenen zehn Jahren hätten Tier-Mensch-Infektionen im Vergleich zur vorherigen Dekade (2001-2011) um 63 Prozent zugenommen, teilte das Afrika-Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Brazzaville mit.

In den Jahren 2019 und 2020 gab es den Angaben zufolge einen besonders steilen Anstieg dieser sogenannten Zoonosen: Dahinter stand laut WHO vor allem das Ebola-Virus, das immer wieder von Tieren auf den Menschen übertragen wird. Weitere Infektionen wurden etwa durch die Pest ausgelöst oder durch das Dengue-Virus, das von Mücken übertragen wird.

Affenpocken-Infektionen nahmen laut WHO seit April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, vor allem in Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo. Allerdings werden inzwischen auch mehr Fälle entdeckt, da mehr getestet wird. Jedoch verzeichnete Afrika schon 2020 die bis dahin höchsten monatlichen Fallzahlen bei Affenpocken.

Zu große Nähe

Dass sich Menschen in Afrika vermehrt mit ursprünglich in Tieren beheimateten Erregern anstecken, führt die WHO vor allem auf den steigenden Konsum tierischer Produkte wie Fleisch, Milch und Eiern zurück. Außerdem wohnten Menschen inzwischen immer öfter in der Nähe von Wildtiergebieten, da Städte wegen des schnellen Bevölkerungswachstums größer würden. Dazu stiegen die Kontakte zwischen Menschen in Städten und auf dem Land, da das Reisen inzwischen durch bessere Straßen in vielen Gegenden einfacher geworden sei.

WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti warnte, ohne geeignete Gegenmaßnahmen könne Afrika zu einem Hotspot für Tier-Mensch-Übertragungen von Krankheiten werden.


Bildnachweis: © -/Institute of Tropical Medicine, Antwerp/dpa
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